Schlechter Einfluss

Iran: Behörden zerstören 100.000 Sat-Schüsseln

Ausland
24.07.2016 13:42

Die iranischen Behörden haben am Sonntag 100.000 Satellitenschüsseln zerstört. General Mohammed Reza Nagdi, der Chef der Basij-Miliz, warnte bei der Aktion in Teheran vor dem "verderblichen" Einfluss der Satellitensender auf die "Moral und Kultur der Gesellschaft" im Iran.

Die Nutzung der Sat-Sender habe "eine Zunahme der Scheidungen, Drogenabhängigkeit und Unsicherheit" zur Folge, teilte die Basij-Miliz, die eng mit der islamischen Revolutionsgarde verbunden ist und wird von ihr kontrolliert wird, mit.

Verbot wird von vielen Iranern missachtet
Große Teile der iranischen Bevölkerung missachten das offizielle Verbot von Satellitenschüsseln. Wer die Parabolantennen in Umlauf bringt, nutzt oder repariert, muss mit einer Strafe von umgerechnet bis zu 2500 Euro rechnen. Jederzeit müssen die Iraner mit Razzien der Polizei rechnen, die nach Satellitenschüsseln forscht und diese beschlagnahmt.

Das Verbot der Sat-Schüsseln ist jedoch umstritten. Präsident Hassan Rouhani, der noch bis Juni 2017 im Amt ist, bezeichnete es wiederholt als unnötig und kontraproduktiv. Kulturminister Ali Jannati plädierte für eine Gesetzesänderung, weil "70 Prozent der Iraner" Sat-Schüsseln nutzten. Über die Parabolantennen können die Iraner Dutzende Satellitenprogramme in ihrer Sprache empfangen, die im Ausland produziert werden.

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