Schon 7000 Aufgriffe

Weiter Warten auf Grenzkontrollen am Brenner

Tirol
23.07.2016 10:41

Fünf Monate nach Auftragserteilung zur Erstellung eines Grenzkontroll-Konzepts am Brenner durch das Innenministerium sind die Überwachungsstellen und das Registrierzentrum nun endgültig fertig. Kontrolliert wird vorerst aber noch nicht - auch wenn heuer bereits 7000 illegale Flüchtlinge in Tirol aufgegriffen wurden.

10.268 an der Zahl - so viele Illegale hat die Polizei im Vorjahr in Tirol aufgegriffen. Das war eine Steigerung von fast 45 Prozent im Vergleich zu 2014. Absoluter Rekord! Und weil Grenzkontrollen (noch) nicht erlaubt sind, schafften es zusätzlich 42.000 Flüchtlinge vom Brenner kommend durch Tirol nach Bayern - so viele gingen dort der deutschen Polizei in die Fänge.

Blickt man auf die bisherigen Aufgriffszahlen, folgt heuer in Tirol gleich das nächste Rekordjahr. Bis einschließlich Juni wurden bereits 6958 Illegale erwischt. "Fast ausschließlich kamen die Personen über den Brenner", schildert Erich Lettenbichler, Leiter der Einsatz-, Grenz- und Fremdenpolizeilichen Abteilung. 3667 Flüchtlinge mussten - vor allem von Deutschland - rückübernommen werden, 1278 suchten um Asyl an.

Eine Million Migranten vor der Meeresüberfahrt

Aktuell werden an die 30 Illegale pro Tag aufgegriffen. Wenn der Druck auf Italien steigt, könnten es schon bald wieder mehr sein. Heuer hätten bereits 82.000 Migranten die gefährliche Meeresüberfahrt nach Europa gewagt - bis zu einer Million seien in Warteposition. "Die Hauptreisezeit steht nun mit August und September erst bevor", warnt Lettenbichler.

Kontrollen auf Autobahn, Bundesstraße & Schienen

"Auch wenn die Verordnung für Grenzkontrollen am Brenner noch aussteht, die Polizei ist gerüstet", betont Tirols Polizeichef Helmut Tomac. Davon konnte sich die "Krone" Freitag bei einem Lokalaugenschein überzeugen - 1,1 Mill. Euro verschlangen bisher die vorbereitenden Maßnahmen.

  • Auf der A13 sind je zwei Spuren für Pkw und Lkw vorgesehen. Sollten Sichtkontrollen nicht ausreichen oder etwa der Verdacht der Schlepperei bestehen, werden Fahrzeuge ausgeleitet.
  • Auf Sicht kontrolliert wird auch auf der Bundesstraße.
  • Unweit von der Kontrollstelle auf der Bundesstraße steht ein Registrierzentrum parat. Dort werden Flüchtlinge zunächst kontrolliert und durchsucht. Dann folgen die Abklärung der Personendaten sowie die Registrierung mittels Ausweisdaten und Fingerabdrücken.
  • In Reisezügen wird ab dem Brenner kontrolliert. In Steinach wird ein Sonderhalt eingelegt, um dort Illegale aus der Bahn zu holen.
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