Historische Medaille

Siebenkämpferin Lagger (16) holt Gold bei U20-WM

Sport
22.07.2016 20:03

Sensation für Österreichs Leichtathletik! Sarah Lagger, das größte rot-weiß-rote Leichtathletik-Talent aller Zeiten, gewann in Bydgoszcz bei der Unter-20-WM die Goldmedaille im Siebenkampf - und das mit noch 16 Jahren! Bei der Siegerehrung weinte die Kärntnerin, die für die Zehnkampf-Union (Linz) startet, Tränen des Glücks. "Ich kann das alles noch nicht fassen. Ein Traum wurde wahr!", jubelte Lagger, die die Tragweite ihres Titels noch gar nicht begriffen hatte. Sie ist Österreichs erste Weltmeisterin in der Stadion-Leichtathletik überhaupt.

Im abschließenden 800-m-Lauf hatte Lagger mit einer unfassbaren Leistung die nach sechs Disziplinen führende Kubanerin Adriana Rodriguez noch abgefangen. Auf der letzten Runde stürmte die Kärntnerin auf und davon, lief in 2:15,99 Minuten ins Ziel und kam damit auf insgesamt 5960 Punkte. Damit lag sie am Ende um 35 Zähler vor der Kubanerin. Sie war am Ziel all ihrer Träume angelangt. Fast ein Wunder!

Erst im letzten Moment für WM zugesagt
Denn in der Vorwoche war sie noch bei der Jugend-EM in Tiflis am Start, hatte dort Silber im Siebenkampf geholt. Als sie in Tiflis die Teilnehmerliste für die U20-WM sah und bemerkte, dass sie dort die Nummer 1 aller gemeldeten Siebenkämpferinnen war, sagte sie kurzfristig für Bydgoszcz zu. Flog direkt nach Polen. Und holte Gold.

Eine Sternstunde für die rot-weiß-rote Leichtathletik. Denn noch nie hatte es bisher (neben dem Berglauf) eine Goldmedaille bei einer Leichtathletik-WM für Österreich gegeben. Sarah selbst hatte im Vorjahr als Zweite bei der Jugend-WM in Cali schon Historisches geschaffen. Und in der Allgemeinen Klasse war bisher die Silber-Medaille von Steffi Graf über 800 m in Edmonton 2001 das Höchste der Gefühle.

Erfolgszug setzt sich fort
Jetzt steht sie mit noch 16 Jahren ganz oben in der Klasse der Juniorinnen - und setzt den Erfolgszug unserer Siebenkämpferinnen fort. Vor zwei Wochen hatte Ivona Dadic Bronze bei der EM in Amsterdam geholt, dann folgte das Silber von Lagger bei der Jugend-EM in der Vorwoche. Und jetzt das Gold!

Tränen des Glücks
Kein Wunder, dass Lagger, ein unglaublicher Wettkampftyp, bei der Siegerehrung vom Glück vollkommen übermannt war. Da kullerten die Tränen. Nach der Hymne für Österreich konnte sie im Interview mit der "Krone" das Glück längst nicht fassen. Sie war auch fix und fertig von den fantastischen beiden Tagen im Stadion. In den sieben Übungen erzielte sie zwei persönliche Bestleistungen: 14,25 Sekunden über 100 m Hürden und 13,09 m im Kugelstoßen. Im Hochsprung schaffte sie mit 1,77 m eine Saisonbestleistung, ließ 24,93 über 200 m folgen.

Am zweiten Tag legte sie mit großartigen 43,65 Metern im Speerwurf den Grundstein zum Gold-Wunder - das sie mit ihrem 800-m-Sturm vollbrachte. Danach lag Lagger, die einst von Dr. Georg Werthner bei einer Sichtung in Kärnten entdeckt worden war, vor Freude und Erschöpfung auf der Laufbahn, hüllte sich gemeinsam mit Karin Strametz in die rot-weiß-rote Fahne. Schließlich brachte auch Strametz als Siebente eine Superleistung. Dann setzten die beiden mit den anderen Mehrkämpferinnen zur Ehrenrunde an. Ein Triumphzug für Österreich!

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(Bild: KMM)



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