Dreisatz-Erfolg

Gerald Melzer erstmals im Kitzbühel-Achtelfinale

Sport
19.07.2016 14:46

Gerald Melzer hat erstmals in seiner Karriere in Österreich ein ATP-Tour-Match gewonnen! Der 26-jährige Niederösterreicher, der erst Montagmittag vom Davis-Cup-Trip in der Ukraine nach Tirol gekommen war, setzte sich gegen den Spanier Albert Montanes nach hartem Kampf und 2:15 Stunden mit 5:7, 7:5 und 6:4 durch und trifft am Mittwoch in Daniel Gimeno-Traver auf den nächsten Spanier.

"Ich bin heilfroh, dass ich wieder einmal eine enge Partie gewonnen habe", freute sich der jüngere der beiden Melzer-Brüder, der im dritten Anlauf en suite beim Generali Open erstmals die erste Hürde nehmen konnte. "Es war immer mein Traum, in Österreich ein Match auf der Tour zu gewinnen. Ich habe oft knapp verloren, habe mich nie wohlgefühlt und mir selbst immer viel Druck auferlegt." Zudem war es trotz starker Challenger-Ergebnisse zu Saisonbeginn sein erster Sieg auf ATP-Tour-Level in diesem Jahr.

Melzer ab Endphase von Satz zwei obenauf
Das Match verlief auf dem Center Court sehr ausgeglichen. Ausgerechnet zum 7:5 gelang Montanes dann das erste Break des Spiels. Im zweiten Durchgang nützte Melzer, der als aktuelle Nummer 107 im ATP-Ranking vor dem überfälligen erstmaligen Sprung in die Top 100 steht, bei 5:5 erst den achten Ball zu seinem ersten Break. Melzer servierte danach zum Satzgleichstand aus und schaffte gleich zu Beginn des dritten Sets erneut ein Break.

"Das war die Wende", erkannte auch Melzer im Rückblick. "Dieses Break hat ihn hart getroffen. Den Schwung habe ich am Anfang des dritten mitgenommen." Melzer servierte in der Folge sicher weiter und schaffte den Aufstieg. Gleich nach dem Matchball ließ Melzer aber erkennen, dass er unter Krämpfen litt. "Ich habe schon bei 5:5 im zweiten Satz angefangen zum Krampfen. Dann eigentlich im ganzen dritten Satz jedes Mal nach dem Servieren. Ich bin es gewohnt, dass mir das passiert - was soll man machen?"

"Die letzte Zeit war schwierig"
Vor einer Woche hatte Melzer versucht, mit einem Erstrundensieg im ATP-500-Turnier in Hamburg die Top 100 und somit auch den Hauptbewerb der US Open zu erreichen, was ihm aber nicht gelungen war. "Die letzte Zeit war schwierig. Ich habe um das US-Open-Hauptfeld gekämpft und gegen keine schlechten Gegner jedes Mal eng verloren."

Schafft Gerald Melzer auch die nächste Hürde gegen Gimeno-Traver, dann sollten ihm die Top 100 aber nicht zu nehmen sein. "Die werden früher oder später fallen. Es ist nicht mein Ziel 97. zu sein, sondern das Jahr eventuell auf 60, 70 zu beenden", erklärte Melzer. Gegen den Weltranglisten-131. Gimeno-Traver hat er jedenfalls eine gute Chance, sogar das Viertelfinale zu erreichen. "Wenn ich es schaffe, dass ich meine Vorhand gut einsetze und auf seine Rückhand komme, dann ist er sicher ein Spieler, der meinem Spiel entgegenkommt", glaubt Melzer.

Dennis Novak sang- und klanglos out
Nach dem Sieg von Gerald Melzer kam freilich für Dennis Novak gleich in der ersten Runde von Kitzbühel das Aus. Dem 22-jährigen Niederösterreicher gelang die Umstellung vom Hartplatz beim Davis Cup in der Ukraine auf Höhenlage und Sand in Kitzbühel rein überhaupt nicht. Nach nur 58 Minuten verlor Novak gegen den Spanier Roberto Carballes Baena sang- und klanglos 0:6, 2:6. "Ich weiß jetzt nicht, ob es an der gestrigen Anreise liegt oder an den Matches am Wochenende. Aber es war heute keine Glanzleistung, das hat man gesehen", war Novak schwer enttäuscht.

"Es war einfach sehr schlecht! Egal ob Aufschlag, Vorhand, Rückhand - da waren zu viele Fehler. Es tut mir leid für die Zuschauer, dass sie so eine Leistung von mir gesehen haben." Zumal Novak, der zum ersten Mal in diesem Jahr im Hauptbewerb eines ATP-Tour-Events gespielt hatte, im Vorjahr hier immerhin das Achtelfinale erreicht hatte. Mentale Spätfolgen des schwierigen Sonntag-Spiels, als er bei 2:2 in die Entscheidungspartie in Kiew hatte einlaufen müssen, schloss Novak aber aus. "Nein. Wir haben viel darüber geredet, am Mentalen ist das nicht gelegen."

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(Bild: KMM)



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