Brenner

Grenzplan fordert erstes “Opfer”

Tirol
19.07.2016 09:12

Restaurant geschlossen! Wer sich dieser Tage am Autobahn-Grenzübergang Brenner stärken will, der muss wohl mit der Tankstelle nebenan vorlieb nehmen. Der Restaurant-Betreiber Rosenberger schloss nämlich vor wenigen Tagen seine Pforten. Hauptgrund seien die umfassenden Baumaßnahmen hinsichtlich der geplanten Grenzkontrollen - die Parkplatzsituation zwang zu diesem Schritt.

"Aufgrund der vorbereitenden Maßnahmen etwaiger Grenzkontrollen und der damit verbundenen negativen Parkplatzsituation können wir den Geschäftsbetrieb unseres Restaurants nicht aufrechterhalten" - Autofahrer, die derzeit mit knurrendem Magen vor den Türen des Rosenberger-Restaurants stehen, werden bitter enttäuscht. Die vielseits umstrittenen Grenzkontrollen, die es ja bisher noch nicht gab und die wohl auch in näherer Zukunft nicht stattfinden werden, haben ihr erstes Opfer gefordert.

Rund 40 Prozent Umsatzeinbußen

"Die Situation ist für unsere Gäste derzeit nicht zumutbar und schweren Herzens haben wir uns deshalb dazu entschlossen, den Geschäftsbetrieb einzustellen", erklärt Thomas Wollner, Geschäftsführer der Rosenberger-Gruppe, auf Anfrage der "Krone". Wegen der baulichen Vorkehrungen des geplanten Grenzmanagements, "die einen Großteil der Fläche des Parkplatzes vor dem Restaurant einnehmen", und der "nicht zumutbaren Verkehrsführung", würden viele Gäste an der Raststätte vorbeifahren.

Und das spiegle sich im Geschäft wider. "Im Vergleich zum Juli 2015 entstanden an den Urlauberwochenenden bis jetzt Umsatzeinbußen von rund 40 Prozent", ergänzt Wollner.

Wie es weiter geht, steht noch nicht fest - es gebe Gespräche mit der Asfinag und den Partnern vor Ort. Die 21 Mitarbeiter wurden in anderen Rosenberger-Restaurants untergebracht.

Bürgermeister glaubt an kurzzeitige Schließung

Überrascht zeigt sich der Bürgermeister der Standortgemeinde Gries, Karl Mühlsteiger: "Ich habe weder einen Anruf noch sonst irgendwelche Informationen vom Betreiber bekommen", schildert der Dorfchef. Er hoffe, dass die Schließung nur von kurzer Dauer ist.

Kontrollen am Brenner weiter in Warteschleife

Auch wenn die baulichen Maßnahmen an der Grenze schon getroffen wurden, Anlass für Kontrollen gebe es derzeit weiterhin nicht. Sollte ein Flüchtlingsstrom einsetzen, wäre Tirol bestens gerüstet. Man könne jederzeit auf Knopfdruck mit den Kontrollen beginnen, hieß es zuletzt immer wieder.

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