Sicherheitsrisiko

“Pokémon Go”-Mania bereitet Israels Militär Sorgen

Spiele
18.07.2016 08:28

Schluss mit lustig: Das israelische Militär sowie die dortige Spionageabwehr haben der "Pokémon Go"-Mania ein jähes Ende gesetzt. Zumindest Streitkräften und Mitarbeitern des diplomatischen Dienstes ist die Jagd nach den virtuellen Monstern ab sofort untersagt. Zu groß sei das Sicherheitsrisiko, heißt es.

In der vergangenen Woche hatte die israelische Kriegsmarine mithilfe der populären Nintendo-Monster noch unverhohlen versucht, neue Soldaten zu rekrutieren: "Es gibt einige Pokémons, an die kommen wir nur heran", schrieb sie auf Facebook unter ein Foto, auf dem ihre Einsatzkräfte auf hoher See eines der Monster aufspüren.

Striktes Verbot in Kasernen und Botschaften
Wer sich daraufhin dem Militär verpflichtet haben sollte, wird nun enttäuscht: Wie die Zeitung Haaretz meldet, ist es inzwischen strikt verboten, "Pokémon Go" auf Militärbasen oder während Armee-Operationen zu benutzen. "Das Spiel ist eine Quelle der Informationsbeschaffung", warnte der Abschirmdienst der Streitkräfte.

Auch der israelischen Spionageabwehr bereitet das Smartphone-Spiel Sorgen. Die Abteilung "Informationssicherheit" im Außenministerium hat Mitarbeitern im diplomatischen Dienst verboten, "Pokémon Go" in den Botschaften und Konsulaten sowie in den Räumen des Ministeriums selbst zu spielen, berichtete die Tageszeitung "Jediot Ahronot".

Der Grund ist, dass der genaue Standort des Spielers ständig übermittelt und die eingebaute Kamera genutzt wird. So könnten Räumlichkeiten im Vorfeld von Einbrüchen ausspioniert werden und Geheimdokumente ins Bild geraten. Aus diesem Grunde sollen Diplomaten auch keine Verschlusssachen zu Hause aufbewahren, wenn sie dort die App anwenden.

Und auch eine weitere Gefahr haben die besorgten Spielverderber ausgemacht: Israelische Diplomaten könnten in Fallen gelockt und Opfer von Angriffen oder Entführungen werden. "Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, unvertraute Orte aufzusuchen", warnt das Außenministerium die eigenen Bediensteten.

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