Polizei-Experte:

“Niemand will schießen, aber man muss bereit sein”

Österreich
17.07.2016 18:55

Im Zuge eines Einsatzes in Wien Ottakring, haben Polizisten einen randalierenden 37-Jährigen erschossen. Wie ist die Schießausbildung der Exekutive eigentlich aufgebaut? Die "Krone" bat den Leiter der Offiziersausbildung und Chef des Bildungszentrums Tirol, Peter Kern, zum Gespräch.

"Krone": Herr Oberst, Sie sind Leiter der Offiziersausbildung und Chef des Bildungszentrums in Tirol. Wie läuft die Schießausbildung eigentlich ab?
Peter Kern: In zwei Jahren Polizeischule gibt es 2736 Unterrichtseinheiten. Theorie, Waffengebrauchsgesetz, Taktik etc. Und erst nach dem Trockentraining folgen Übungen mit der scharfen Waffe. Ein Drittel der Ausbildung ist Einsatztraining.

"Krone": Und im aktiven Dienst?
Kern: Auch als ausgebildeter Beamter gibt es mehrmals im Jahr Fortbildungstage oder Schießwochen.

"Krone": Verändern sich die Anforderungen?
Kern: Wir müssen auf die dynamische Umwelt reagieren. Dazu gehören auch Fehlerkultur und ein kritisches Reflektieren von Einsätzen. Ich habe auch mit meinen Schülern über den Tod des jungen Kollegen gesprochen.

"Krone": Ist der Finger jetzt schneller am Abzug?
Kern: Sicher nicht! Die Menschen wollen keine hochgerüstete Polizei, sondern offene Beamte, Dialog und Kommunikation. Im Übrigen möchte niemand schießen, aber man muss bereit sein.

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