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Moto G4 (Plus): Lenovos Volkshandy am Prüfstand

Elektronik
23.07.2016 09:00

Lenovo verkauft seit kurzer Zeit die vierte Generation des noch unter der zugekauften Motorola-Marke entstandenen Moto G in Österreich. Wie schon die Vorgängergeräte richtet sich auch die neue Generation primär an Sparfüchse, die möglichst viel Smartphone für ihr Geld wollen. Wie gut das Moto G4 und sein mit einer etwas besseren Kamera und Fingerscanner ausgestattetes Plus-Modell wirklich sind, hat krone.at getestet.

Was Lenovo in seinen neuen Volkshandys verbaut, war noch vor zwei Jahren Oberklasse-Standard. Für 230 Euro (Moto G4 Plus: 270 Euro) gibt's Full-HD-Auflösung, einen brauchbaren Achtkern-Chip von Qualcomm und lichtstarke Kameras mit Laser-Autofokus, zudem Tugenden wie erweiterbaren Speicher sowie zwei SIM-Kartenslots.

Da beide Geräte bis auf Kamera und Fingerscanner ident sind, handeln wir sie in einem einzelnen Testbericht ab, Besonderheiten der Plus-Version werden gesondert besprochen. Was genau Moto G4 und Moto G4 Plus hardwareseitig bieten, zeigt die Leistungstabelle:

Moto G4

Moto G4 Plus

CPU

Snapdragon 617: 8 x 1,5 GHz

Snapdragon 617: 8 x 1,5 GHz

RAM

2 GB

2 GB

Diagonale

5,5 Zoll

5,5 Zoll

Auflösung

1920 x 1080 Pixel

1920 x 1080 Pixel

Speicher

16 GB

16 GB

microSD-Slot

bis 128 GB

bis 128 GB

Hauptkamera

13 Megapixel, F/2.0, Laser-Autofokus, Dual-LED-Blitz

16 Megapixel, F/2.0, Laser- und Phase-Detection-Autofokus, Dual-LED-Blitz

Frontkamera

5 Megapixel

5 Megapixel

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.1, GPS

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.1, GPS

Maße

153 x 76,6 x 9,8 Millimeter; 155 Gramm

153 x 76,6 x 9,8 Millimeter; 155 Gramm

Akku

3000 mAh

3000 mAh

Extras

Dual-SIM

Dual-SIM
Fingerabdruck-Scanner

Software

Android 6

Android 6

Preis

ab 230 Euro

ab 270 Euro

In puncto Rechenleistung sind beide neuen Motorola-Geräte gut für den Alltag der meisten User gerüstet. Android wird flüssig dargestellt, Apps starten ausreichend schnell und auch für grafisch nicht allzu anspruchsvolle Games ist genug Leistung vorhanden. Dank zwei Gigabyte RAM gibt sich das Moto G4 auch beim Multi-Tasking keine Blöße. Jagt man es durch Benchmark-Tests wie AnTuTu, erzielt es Ergebnisse am Niveau des Snapdragon 808, der 2015 noch als Oberklasse-Chip durchging.

Das Display des Moto G4 gibt keinerlei Anlass zur Kritik: Dank Full-HD-Auflösung gibt's klar lesbaren Text sowie detailreiche und scharfe Bilder. Die seitliche Ablesbarkeit ist gut, die Farbdarstellung natürlich. Die maximale Helligkeit sollte auch für den Außeneinsatz ausreichen. Die schiere Größe des Displays ist Fluch und Segen zugleich: Fluch für Besitzer kleinerer Hände und Freunde kompakter Smartphones, Segen für Vielleser und alle anderen, die gern und viel mit ihrem Handy hantieren.

Nettes Feature: Das Moto G4 erkennt, wenn man es anhebt, und zeigt dann automatisch die aktuelle Uhrzeit an. Das kann für viele Nutzer ein Always-on-Display überflüssig machen.

Starke Kameras - Plus noch etwas besser
Die Kamera - hier unterscheiden sich Moto G4 und Moto G4 Plus - ist für Geräte dieser Preisklasse bei beiden G4-Varianten ziemlich gut gelungen. Schon das reguläre Moto G4 stellt flott scharf und liefert bei Tageslicht solide Schnappschüsse, denen es im Detail stellenweise aber ein wenig an Schärfe mangeln kann. Im Zwielicht macht es dank F/2.0-Blende immer noch erfreulich helle, aber im Nahbereich teils etwas verwaschene Fotos.

Das Moto G4 Plus setzt mit seiner höheren Auflösung und dem besserem Autofokus noch eins drauf und liefert sowohl im Tages- wie auch im Zwielicht etwas flottere Auslösezeiten, höhere Schärfe und etwas detailreichere Bilder. Insgesamt halten wir die Kamera-Performance des Moto G4 Plus für so gut, dass es in vielen Situationen die Kompaktkamera überflüssig macht. Das reguläre Moto G4 ist für gelegentliche Schnappschüsse ebenfalls mehr als ausreichend gerüstet.

Gut gefallen haben uns im Test Details wie die gut gemachte Kamera-App, die beim Fokussieren auch gleich das Einstellen der Lichtempfindlichkeit anbietet, oder das Kamera-Schnellstartfeature. Es sorgt dafür, dass die Kamera automatisch startet, sobald man das Handgelenk mitsamt Handy zweimal dreht. Die mit der Frontkamera erzielbare Bildqualität ist ebenfalls tadellos.

Grundsolide Ausstattung, saubere Verarbeitung
Ausstattungstechnisch lässt das Moto G4 (Plus) kaum Wünsche offen. Die Funkausstattung - NFC fehlt, WLAN ist im nicht mehr ganz aktuellen N-Standard an Bord - reicht für den Alltag der meisten Nutzer, Vielreisende freuen sich dabei über den zweiten SIM-Kartenslot. Der 16 Gigabyte große interne Speicher kann mit 128 Gigabyte großen microSD-Karten so weit vergrößert werden, dass auch größere MP3- oder Fotosammlungen mitgeführt werden können.

Die Verarbeitungsqualität geht für ein Gerät dieser Preisklasse völlig in Ordnung: Das Gehäuse des Moto G4 ist ausreichend steif, die Spaltmaße stimmen und durch die leicht strukturierte matte Plastikrückseite liegt das Smartphone gut und sicher in der Hand - wenn man sich mit der Größe von 5,5 Zoll anfreunden kann. Kleiner Schönheitsfehler: Obwohl das Rückseiten-Cover gewechselt werden kann, hat man den Akku fix verschraubt, wodurch dieser nicht ohne weiteres selbst getauscht werden kann.

Ungünstig platzierter Fingerscanner, solider Akku
Der Fingerscanner des Moto G4 Plus macht seine Arbeit zuverlässig und entsperrt das Handy binnen einer Sekunde, ist für unseren Geschmack aber unterhalb des Displays ungünstig und nicht besonders ansprechend platziert. An der Rückseite, wie von Huawei-Geräten bekannt, oder an der Geräteseite wie bei Sony wäre er günstiger zu erreichen.

Davon abgesehen macht der Akku aber einen sauberen Job. Auch, wenn das 5,5-Zoll-Display durch seine Größe viel Strom benötigt, kommt man mit dem Moto G4 bei normaler bis intensiver Nutzung problemlos durch den Tag. Nächtliches Aufladen dürfte bei den meisten Nutzern aber nicht vermeidbar sein: Einen zweiten Tag Betrieb erreicht man nur bei extrem sparsamer Verwendung.

Unaufdringliches Android ohne Bloatware
Sehr gut hat uns im Test die Software-Ausstattung des Moto G4 (Plus) gefallen. Der Grund: Lenovo hat dankenswerterweise von allzu großen optischen Anpassungen abgesehen und liefert Android 6 weitgehend in der von Google vorgesehenen Standard-Optik. Eine App-Übersicht ist vorhanden, was der Übersichtlichkeit zuträglich ist. Es ist keine Bloatware vorinstalliert, für die meisten Aufgaben stehen die Google-Standardanwendungen zur Verfügung. Nur vereinzelt und dort, wo es sinnvoll ist - etwa bei der Kamera-App - setzt man auf sauber gemachte eigene Anwendungen.

Fazit: Mit dem Moto G4 (Plus) setzt Lenovo den noch von Motorola begonnenen Siegeszug der Volkshandy-Reihe fort. Mit Full-HD-Display, ausreichend potentem Prozessor, guter - im Fall des Moto G4 Plus sogar sehr guter - Kamera, vernünftiger Ausstattung und sauberer Verarbeitung lassen die beiden Geräte wenige Wünsche offen. Kleine Schwächen wie den fix verschraubten Akku oder den ungünstig platzierten Fingerscanner des Moto G4 Plus kann man angesichts des erschwinglichen Preises aus unserer Sicht verschmerzen.

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