"Krimi" in Wien

Halterin befreite entführten und verletzten Kater

Tierecke
13.07.2016 08:55

Es klingt wie aus einem schlechten Film: Werden Freigänger-Katzen mittlerweile schon gezielt entführt, um sich am Finderlohn zu bereichern? Cornelia S. aus Wien wandte sich mit einer unglaublichen Geschichte an krone.at: Ein junges Pärchen habe ihren Kater "Blacky" gekidnappt und drei Tage lang gefangen gehalten und misshandelt. Nur durch große Eigeninitiative sei es ihr gelungen, die Wohnung der beiden ausfindig zu machen und ihren Liebling zu befreien.

Der fünfjährige "Blacky" ist Freigänger und im Karl-Seitz-Gemeindebau in Wien-Floridsdorf allseits beliebt. Jeder Bewohner kennt ihn, von vielen holt er sich täglich seine Leckerlis ab. Dass ihm jemand etwas Böses antun könnte, wäre Besitzerin Cornelia S. nie in den Sinn gekommen. "Am 25. Juni feierten wir den Geburtstag meiner Mutter, als mich eine Freundin anrief und mir erzählte, dass sie gerade durch das offene Fenster gehört habe, wie ein junges Pärchen sich draußen über unseren Blacky unterhielt", so S.. Angeblich sprachen die beiden darüber, den Kater mitzunehmen und dann für ihn Finderlohn zu verlangen.

Zwei Tage lang keine Spur von Blacky
"Obwohl sie sich sofort auf den Weg nach unten gemacht hat, war das Paar schon verschwunden, und mit ihm unser Kater", berichtet die geschockte Halterin. Eine Suche mit der ganzen Familie blieb erfolglos, zwei Tage lang gab es keine Spur vom Familienhaustier. "Als ich meine Freundin dann angerufen und um eine noch genauere Personenbeschreibung gebeten habe, war sie am Telefon ganz aufgeregt und erzählte mir, sie hätte das Pärchen soeben beim Supermarkt um die Ecke gesichtet - wir sind sofort hingelaufen."

Familie spürte Pärchen auf eigene Faust auf
Was dann folgte, könnte ebenso aus einem Krimi stammen: Zwar war das Pärchen schon wieder verschwunden, da es aber einen sehr auffälligen, rosaroten Koffer bei sich hatte, brachte die Befragung einiger Passanten schnell Erfolg, wie Cornelia S. berichtet: "Zum Glück hatten sie mehere Leute gesehen, und irgendwann konnte uns ein junges Mädchen sogar die Stiegennummer nennen. Dort wusste eine ältere Dame die Nummer der Wohnungstür."

Blacky wurde verletzt zurückgegeben
Mit drei Begleitern klopfte Cornelia S. schließlich an der Tür - ein durchaus riskantes Unterfangen - und stand tatsächlich vor dem gesuchten Pärchen: "Ein erster Glücksmoment - wir hatten sie gefunden! Wir sagten ihnen, dass wir wissen, dass sie unseren Blacky haben und wir sofort die Herausgabe fordern. Sollte das nicht geschehen, würden wir an Ort und Stelle die Polizei hinzuziehen." Die jungen Leute hätten "sichtlich geschockt und überrumpelt" gewirkt, so S., und gaben dann tatsächlich Blacky heraus. "Sofort sah ich eine große klaffende Wunde am rechten Vorderlauf sowie ein schwarzes Band am linken Hinterbein. Wir machten uns umgehend auf den Weg zur Tierärztin."

Tierärztin erstattete Anzeige
Die Veterinärin versorgte Blackys Wunde und bestätigte die Misshandlung des Katers. "Das Tier hatte Schnittwunden, das Gummiringerl am Hinterlauf hatte zum Glück noch keine Schaden angerichtet. Wir haben ihn behandelt und er wird sich vollständig erholen. Ich habe den Fall der Amtstierärztin gemeldet und appelliere an alle Halter, passen Sie bitte gut auf Ihre Freigängerkatzen auf", so die Tierärztin, Michaela M..

"Für mich ist hier eine Grenze überschritten"
"Ich befürchte, dass bei der Anzeige nicht viel herauskommen wird", sorgt sich Cornelia S.. "Aber wer so etwas Tieren antut, schreckt auch vor anderen Dingen nicht zurück. Für mich ist hier eine Grenze überschritten."

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