Anti-Raucher-Land

Uruguay gewinnt vor Gericht gegen Tabakriesen

Ausland
09.07.2016 16:30

Paukenschlag in Südamerika: Der für äußerst strenge Rauchergesetze bekannte Staat Uruguay hat einen sechsjährigen Prozess gegen den Tabakriesen Philip Morris gewonnen. Der internationale Schiedsgerichtshof ICSID in Washington habe die Klagepunkte des Konzerns "komplett zurückgewiesen", teilte Staatspräsident Tabare Vazquez am Freitag mit.

In Uruguay ist das Rauchen in Restaurants und vielen anderen Gebäuden verboten, zudem gibt es ein Werbeverbot, die Packungen sind mit großen, drastischen Warnhinweisen versehen und Zigaretten dürfen auch nicht als "Lights" verkauft werden. Zudem wurden immer wieder die Tabaksteuern erhöht. Der Konzern Philip Morris wollte die Maßnahmen nicht akzeptieren und einen hohen Schadenersatz erwirken.

Präsident Vazquez betonte, Gesundheit und Leben der Menschen stünden über den Interessen eines Tabakkonzerns. Er rief die Staatengemeinschaft auf, dem Beispiel zu folgen und sich im Kampf gegen die Schäden durch das Rauchen nicht von Konzernen einschüchtern zu lassen.

Interessant ist der Fall ist auch mit Blick auf die Debatten um die geplanten Freihandelsabkommen zwischen EU und Kanada (CETA) sowie EU und den USA (TTIP), da die Rolle von privaten Schiedsgerichten ein Hauptstreitpunkt ist. Kritiker fürchten Präzedenzfälle, wenn Konzerne über diesen Weg unliebsame Gesetze aushebeln könnte - was in diesem Fall aber gescheitert ist.

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