"Krone"-Kommentar

Krankl ist in Córdoba 1978 stehen geblieben!

Sport
09.07.2016 13:57

Das zweite Semifinale hat wieder einmal bewiesen: Manche sogenannte Experten sind schlicht und einfach ahnungslos! Damit reihe ich mich in die lange Reihe der Kritiker von Hans Krankl ein. Als Bub war ich ein Fan des Stürmers gewesen - daher hatte ich stets ein bisschen Beißhemmung gehabt, was den seltsamen Egomanen betrifft. Aber sein letztes Interview in der Zeitschrift "News" zeigt eindrucksvoll, warum ihm der damalige ÖFB-Präsident Friedrich Stickler die Heim-EURO 2008 als Teamchef nicht zutraute: Krankl ist in Córdoba 1978 stehen geblieben.

"Alaba spielt bei Bayern viel besser!" Zumindest mit dieser Aussage trifft der Goleador außer Dienst ins Schwarze - dafür braucht man auch keinen Fachmann. Aber dann: "Weil er dort von Europa- und Weltklasseleuten umgeben ist, von Ribéry und Boateng. Dort spielt er eine ganz andere Rolle, nämlich keine."

Dass David bei einem internationalen Top-Verein einer der wenigen Stammspieler ist, einfach unverzichtbar, dürfte Krankl beim täglichen Aufwärmen der alten Geschichten einer historischen WM verborgen geblieben sein. Zitat des Ewiggestrigen: "Wir waren die beste Mannschaft für immer, das ist Fakt."

Würde er sich mehr mit der Gegenwart beschäftigen - und jetzt sind wir beim zweiten Semifinale dieser EURO -, hätte wohl auch das verkannte Trainer-Genie aus Hütteldorf bemerkt: Was hat etwa Müller in Frankreich besser gemacht als Alaba? Der war genauso groggy.

Die Bayern-Stars sind fast alle überspielt, körperlich und mental am Ende: Sogar der junge Joshua Kimmich patzte gegen den Gastgeber. Alles war bei den Münchnern auf die Monate April und Mai abgestimmt gewesen, der Form-Abfall vorprogrammiert. Periodisch abgestimmt. Leistungsdiagnostisch. Aber davon hat man halt wenig Ahnung, wenn man ausschließlich in den seligen 1970er-Jahren lebt...

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(Bild: KMM)



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