In Nordeuropa

Studie: Bei den Neandertalern gab es Kannibalismus

Wissenschaft
07.07.2016 09:34

Unter den Neandertalern im nördlichen Europa hat es einer neuen Studie zufolge Kannibalismus gegeben. Darauf wiesen bestimmte Schnitt- und Schlagspuren an bis zu 45.500 Jahre alten Knochen aus den Höhlen von Goyet in Belgien hin, berichten Forscher um Herve Bocherens von der Universität im deutschen Tübingen.

"Die Überreste wurden sehr intensiv genutzt und tragen Hinweise auf Enthäutung, Zerteilung und Extraktion des Knochenmarks", heißt es in einer Mitteilung der Universität zur Studie, die im Fachjournal "Scientific Reports" veröffentlicht wurde.

Ob sie symbolischen Handlungen oder als Nahrung dienten, sei unklar. Ähnliche Rückschlüsse auf Kannibalismus unter Neandertalern waren zuvor bereits für Knochen in Spanien und Frankreich gezogen worden.

Knochen auch als Werkzeuge benutzt
Vermutlich hätten die Neandertaler die Knochen ihrer Mitmenschen auch als Werkzeuge benutzt, hieß es weiter. Das zeigten unter anderem vier Knochen, die zur Nachbesserung der Kanten von Steinwerkzeugen dienten. "Solche Werkzeuge für die Nachbearbeitung wurden sonst häufig aus Tierknochen gefertigt."

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