Köchemangel

Hoteldirektor fordert “Jobzuweisung”

Kärnten
06.07.2016 16:35

20.251 Kärntner waren im Juni arbeitslos gemeldet - gleichzeitig werden derzeit allein in den Küchen von Hotels und Restaurants 670 Kräfte gesucht. Oft vergeblich, wie Manager klagen. Erwin Gumpitsch, der zwei Betriebe im Raum Villach führt, stellt daher eine diskussionswürdige Forderung: "Fachkräfte in der Gastronomie sollten arbeiten müssen - oder keine Arbeitslose bekommen!"

Erich Gumpitsch managt seit Jahren das charmante Inselhotel am Faaker See, wo es im Sommer auch ein für Tagesgäste geöffnetes Restaurant gibt, und das Haubenlokal auf der Burgruine Landskron: "Die Personalsuche für Saisonbetriebe wird immer schwieriger", beklagt er. "Heuer ist es so schlimm wie nie. Uns fehlen allein in Landskron mitten in der stärksten Zeit fünf Personen in der Küche!"

Am Gehalt liege es nicht, versichert Gumpitsch: "Ein Chef de Partie verdient rund 1900 Euro netto bei uns, was über dem Kärntner Schnitt ist. Das sollte Anreiz sein, in einem Haubenbetrieb zu arbeiten!" Ist es aber offensichtlich nicht. Das Arbeitsmarktservice bemühe sich zu vermitteln.

"Viele kommen dann zwar brav, wollen aber im Sommer gar nicht berufstätig sein, sondern diesen lieber selbst genießen", grantelt der Hotel- und Burgdirektor. "Da wäre die Politik gefragt, auf solche Entwicklungen in einem Tourismusland zu reagieren. Meiner Meinung nach darf kein Koch in den Ferienzeiten stempeln und keine Küchenstelle frei bleiben. Da sollten Jobs eben doch rigoros zugewiesen oder andernfalls die Arbeitslose gestrichen werden", fordert Gumpitsch daher.

Derzeit sind beim AMS Kärnten 670 offene Stellen in der Küche gemeldet.

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