Bezirksstatistik

Immer mehr Steirer knacken die “100er”-Marke

Steiermark
06.07.2016 06:00

"Was gibt’s Neues in der Welt? Was macht der Obama?" 106 Jahre und noch immer wissbegierig. In der Dienstag-Ausgabe der "Steirerkrone" berichteten wir über Brunhilde Reiter, mit 106 Jahren die älteste Steirerin, sie lebt in Bad Radkersburg. Doch mittlerweile gibt es knapp 200 Landsleute, die den "100er" überschritten haben. Die Tendenz ist steigend!

Weltkriege, das Ende des Kaiserreichs, die Mondlandung, die digitale Revolution: Es ist erstaunlich, was die Steirer, die älter als 100 Jahre sind, in ihrem Leben alles miterlebt haben. Gab es vor 15 Jahren noch weniger als 100 Über-100-Jährige in unserem Bundesland, sind es mittlerweile bereits doppelt so viele, wie die Daten der steirischen Landesstatistik belegen. Es gibt zwar von Jahr zu Jahr einige Schwankungen, die Kurve steigt aber klar an.

Frauen schlagen Männer klar
Auffallend ist der Überhang an Frauen: So waren von den 194 "Methusalems" mit Stichtag 1. Jänner lediglich 35 Männer! Auch die Bezirksstatistik zeigt deutliche Unterschiede, was aber stark mit der Zahl der Pflegeheime zusammenhängt. An der Spitze steht natürlich Graz mit 52 Über-100-Jährigen, gefolgt von Graz-Umgebung (23), Bruck-Mürzzuschlag (22) und Murtal (20). Es folgen Südoststeiermark (15), Leibnitz und Liezen (je 10), Voitsberg (9), Deutschlandsberg und Weiz (je 8). Am Ende der Rangliste finden sich Leoben (7), Hartberg-Fürstenfeld (6) und Murau (4).

Die "Steirerkrone" sprach zu diesem Thema auch mit Regina Roller-Wirnsberger, Professorin für Geriatrie an der Med-Uni Graz.

"Krone": Frau Roller-Wirnsberger, warum werden die Menschen immer älter?
Regina Roller-Wirnsberger: Das liegt vor allem am Lebensstil in der westlichen Welt. Die Form der Ernährung und Bildung haben beispielsweise einen günstigen Einfluss, dazu kommt der große medizinische Fortschritt im vergangenen Jahrhundert.

"Krone": Auffallend ist, dass der Großteil der Über-100-Jährigen Frauen sind. Wie ist das zu erklären?
Roller-Wirnsberger: Wir erleben das Phänomen, dass es Männer oft länger gesundheitlich gut geht, sie dann akut krank werden und rasch sterben. Bei Frauen summieren sich die Wehwehchen, sie haben mehr Einschränkungen im täglichen Leben, leben damit aber viel länger.

"Krone": Wird die Entwicklung so rasant weitergehen?
Roller-Wirnsberger: Ja, der Anteil der Hochaltrigen wird weiter ansteigen. Bis 2030 wird es doppelt so viele Über-80-Jährige geben. Man sollte das aber nicht negativ wahrnehmen. Vielen Hochaltrigen geht es gesundheitlich gut. Das Alter hat viele Potenziale, nicht jeder muss in ein Pflegeheim.

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