Libyen, Ukraine, der Nahe Osten: Die Europäische Union ist derzeit umgeben von Krisenherden. Seit Anfang Juli steht eine neu zusammengestellte, 3000 Soldaten starke EU-Truppe bereit, um rasch eingreifen zu können. Darunter sind auch fast 100 Soldaten aus der Steiermark. Sie haben sich zwei Jahre lang darauf vorbereitet.
EU-Battlegroup: Es ist ein martialischer Name für eine Einheit, die für schwierige Einsätze im Ausland gerüstet ist und alle sechs Monate neu zusammengestellt wird. Im zweiten Halbjahr 2016 sind nun Soldaten aus sieben europäischen Nationen involviert, darunter 500 Berufssoldaten des österreichischen Bundesheeres, die sich freiwillig gemeldet haben.
93 von ihnen kommen aus der Steiermark: von der Militärpolizei, vom Jägerbataillon 17 aus Straß und vom Versorgungsregiment 1 aus Gratkorn. Letzteres hat eine besondere Rolle, ist Österreich doch die führende Nation bei der Logistik - "und damit zuständig für die Versorgung der gesamten Battlegroup", erzählt Presseoffizier Christoph Habisohn.
Politische Lage spricht gegen Einsatz
Die Ausbildung begann bereits 2014, zuerst auf nationaler Ebene, dann auch gemeinsam mit den anderen Nationen wie Tschechien, Deutschland und Kroatien. Im Frühjahr gab es zwei große Übungen, bei denen der Ernstfall geübt wurde. "Personal, Material, 180 Fahrzeuge, alles musste nach Deutschland verlegt werden", erzählt Habisohn.
Jetzt stehen die Soldaten in Bereitschaft. Sie müssten innerhalb von nur fünf Tagen abmarschbereit sein. Ein Einsatz setzt einen einstimmigen Beschluss aller EU-Staaten voraus. Bisher war das noch nie der Fall, auch die derzeitige politische Lage spricht dagegen…
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