Mangel programmiert

Spitäler geraten in die Bredouille

Salzburg
03.07.2016 18:48

Dass die Zusammenlegung zweier Abteilung oftmals mit Reibungsverlusten verbunden ist, ist kein seltenes Phänomen. Im Fall der neuen "Klinik für Orthopädie und Traumatologie" an der SALK hat es zwar gut geklappt, anderenorts zeichnen sich aber Probleme ab. Schuld ist eine Klausel ist in der Ausbildungsordnung.

Mit Anfang des Monats hat der deutsche Privatdozent Dr. Thomas Freude seinen Dienst als Primar der "Klinik für Orthopädie und Traumatologie" am LKH Salzburg angetreten. "Krone"-Leser erinnern sich: Die neue Abteilung ist aus der Orthopädie und Unfallchirurgie hervorgegangen und gehört künftig zu den drei größten Abteilungen des Klinikums. Während am Landeskrankenhaus genügend Ärzte für das neue Sonderfach ausgebildet werden konnten, entstehen anderenorts Nachwuchssorgen.

Ausbildungsplätze durch Super-Abteilung reduziert

Denn durch die bundesweite Zusammenlegung der beiden Abteilungen, gerät das Ausbildungsverhältnis in eine Schieflage: Gemäß der Ärzteausbildungsordnung können nämlich nur so viele Fachärzte in einem bestimmten Bereich ausgebildet werden, wie es Stellen auf den Gebieten gibt. Jetzt arbeiten aber in den westlichen Bundesländern, etwa Salzburg, Tirol oder Vorarlberg, durch die Versorgung von Wintersportverletzungen naturgemäß mehr Unfallchirurgen. In Wien etwa gibt es dafür aber mehr Orthopäden. Ein Ungleichgewicht ist die Folge."Fraglich, ob man dann den notwendigen Ärztebedarf in der Traumatologie noch abdecken kann", erklärt NEOS-Gesundheitsexperte GR Dr. Sebastian Huber (Foto) in der "Krone".

Betroffen sind in Salzburg vor allem das neue Tauernklinikum sowie das Krankenhaus Schwarzach. "Die Ausbildungsordnung muss dringend novelliert und auf die westlichen Bundesländer zugeschnitten werden", so Huber. Sonst droht uns langfristig eine eklatente Unterversorgung.

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