Entsetzen in Israel

Palästinenser ersticht schlafendes Mädchen (13)

Ausland
30.06.2016 22:36

Die Welle palästinensicher Messerattacken auf Israelis nimmt kein Ende. Wieder war es ein Jugendlicher, der einen tödlichen Angriff verübte. Sein Opfer war eine 13-Jährige, die in ihrem Wohnhaus im Westjordanland seelenruhig schlief und nichts von dem Vorhaben des 17-Jährigen ahnte. Der Angreifer wurde nach seiner Tat von Sicherheitskräften erschossen, das Mädchen erlag wenig später seinen schweren Verletzungen. Washington sprach von einem "brutalen" und "skrupellosen" Terrorakt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu verurteilte den Angriff in Kiriat Arba bei Hebron scharf. "Der Horror-Mord an einem jungen Mädchen in seinem Bett unterstreicht den Blutdurst und die Unmenschlichkeit von aufgehetzten Terroristen, mit denen wir es zu tun haben", sagte er. "Wir werden weiterhin hart und entschlossen gegen Terrorismus überall und zu jeder Zeit vorgehen."

"Entsetzlicher neuer Tiefpunkt der Verrohung"
Auch eine Sprecherin des israelischen Auswärtigen Amtes verurteilte den Anschlag in Kiriat Arba. "Ein 13-jähriges Mädchen im Schlaf zu erstechen ist ein entsetzlicher neuer Tiefpunkt der Verrohung", sagte sie. "Keine Religion, kein politischer Konflikt, keine persönliche Frustration rechtfertigt den vorsätzlichen Mord an einem schlafenden Kind." Alle, die in der Region Verantwortung tragen, müssten "mithelfen, dem Hass in den Köpfen entgegenzutreten und die Grundwerte der Menschlichkeit zu verteidigen".

Das getötete 13-jährige Mädchen war US-Bürgerin. Hallel Jaffe Ariel habe die US-Staatsbürgerschaft gehabt, teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, John Kirby, am Donnerstagabend in Washington mit. Kirby verurteilte die Tat: "Dieser brutale Terrorakt ist einfach skrupellos."

Das Dorf, aus dem der Attentäter stammt, werde abgeriegelt, kündigte Netanyahu an. Arbeitsgenehmigungen für Mitglieder seiner Familie in Israel würden entzogen, die Zerstörung seines Hauses werde vorbereitet. Das Westjordanland wurde im Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzt und wird weitgehend von der israelischen Armee kontrolliert.

Die Mutter des Mädchens sagte im Fernsehen: "Wie viele Jugendliche in den Sommerferien schlief meine Tochter einfach länger. Dann kam ein Terrorist und tötete sie in ihrem eigenen Bett." Hunderte von Menschen nahmen am Donnerstag an der Beerdigung des Kindes teil.

Messerattacke  auch in Küstenstadt Netanja
Am Abend kam es dann in der israelischen Küstenstadt Netanja zu einer weiteren Messerattacke. Ein Palästinenser wurde erschossen, nachdem er mit einem Messer auf einen Mann und eine Frau eingestochen hatte.

Israelische Besatzung ein Hauptgrund für Anschläge
Im Zuge der jüngsten Anschlagswelle sind seit Oktober insgesamt 34 Israelis getötet worden. Mehr als 220 Palästinenser kamen ums Leben, die meisten bei ihren eigenen Anschlägen. Als ein Auslöser der Gewalt gilt ein Streit um Gebets- und Besuchsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem. Als Grund wird auch die Frustration der Palästinenser über die fortwährende israelische Besatzung gesehen. Der Friedensprozess liegt seit mehr als zwei Jahren brach.

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