Millionenschulden

Lufthansa stoppt ihre Flüge nach Venezuela

Ausland
16.06.2016 06:52

Die deutsche Lufthansa stoppt ab Freitag wegen offener Millionenforderungen ihre Flüge in das sozialistische Venezuela. Grund seien die schwierige wirtschaftliche Lage und die fehlende Möglichkeit, lokale Währungsbestände in US-Dollar zu tauschen, sagte ein Sprecher einer Presse-Agentur in Caracas. Die Fluggesellschaft fliegt das südamerikanische Land seit 1971 an.

Der Staat bietet den Fluggesellschaften in der Regel einen sehr schlechten Wechselkurs an, der zu hohen Verlusten bei den in der Landeswährung Bolivar verkauften Tickets führt. Die Spanne reicht von einem offiziellen Kurs von zehn Bolivares für einen Dollar bis hin zu rund 1000 Bolivares auf dem Schwarzmarkt.

Außenstände im dreistelligen Millionenbereich
Durch die höchste Inflation der Welt verliert der Bolivar rasant an Wert, was durch das staatliche Wechselkursregime die Einnahmen der Airlines dramatisch mindert. Die Lufthansa-Außenstände in Venezuela lägen im dreistelligen Millionenbereich, sagte der Sprecher.

"Insgesamt ist die Nachfrage für internationale Flugreisen nach Caracas 2015 sowie im ersten Quartal 2016 nochmal gegenüber dem Vorjahr gesunken", so die Lufthansa. Zuvor hatten bereits mehrere andere Airlines ihre Flüge eingestellt. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt leidet unter einer enormen Versorgungskrise.

"Trotz der vorübergehenden Einstellung der Flüge nach Caracas wird Lufthansa dank ihrer Partner Avianca und Copa Airlines weiterhin Venezuela anbinden", so das Unternehmen. So gebe es von Kolumbien und Panama aus Weiterflüge in die venezolanische Hauptstadt.

Auch weitere Fluglinien meiden Venezuela
Ab August will auch die chilenisch-brasilianische Airline Latam ihre Flüge nach Venezuela einstellen. Getan haben das unter anderem schon die italienische Alitalia, Gol (Brasilien) und Tame aus Ecuador. Laut Angaben des Portals Aerotelegraph ist Venezuela mit 3,78 Milliarden US-Dollar (rund 3,35 Milliarden Euro) an Außenständen bei Airlines weltweiter Spitzenreiter, gefolgt von Nigeria, dem Sudan und Ägypten.

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