Sanfte Umstellung

Hallein greift erst 2017 gegen Dauerparker ein

Salzburg
30.05.2016 18:19

Die Gegner einer großflächigen Parkraumbewirtschaftung in Hallein können sich freuen - wenn auch nur kurz: Die im vergangenen Herbst beschlossenen Pläne werden nicht wie geplant im Oktober, sondern wohl frühestens Anfang 2017 in Kraft treten. In der Zwischenzeit bastelt die Stadt an einem Parkleitsystem.

Die Verzögerung liegt aber nicht am Protest der dagegen Unterschriften sammelnden NEOS, sondern vielmehr daran, dass man noch an der Festlegung eines Tarifmodells arbeitet. "Es wird ein sanfter Einstieg", verspricht Halleins Bürgermeister Gerhard Anzengruber (ÖVP) im Interview mit der "Krone". Im Klartext bedeutet das: maximal 50 bis 60 Cent pro halbe Stunde Parkdauer. Dass er sich mit dieser Regelung nicht nur Freunde macht, ist ihm klar: "Wir haben aber derzeit leider keine andere Wahl." Der Grund: Dauerparker, beispielsweise Pendler oder Besitzer von Zweitfahrzeugen, nutzen das Angebot des Gratis-Parkens einfach übergebührlich aus.

Im Schnitt fehlen jeden Tag rund 150 Parkplätze
Durchschnittlich gehen Hallein so im Schnitt 150 Parkplätze täglich ab. Besonders ärgerlich ist diese Entwicklung im "Behördenviertel", also dort, wo Gebietskrankenkasse und das Bezirksgericht angesiedelt sind. Hier werden dringend freie Parkplätze benötigt, die aber durch Dauerparker verstellt sind. "Wir sind jetzt die letzte Stadt, die noch keine entsprechende Parkraumbewirtschaftung hat", hält Anzengruber seinen politischen Widersachern vor Augen und führt Zell am See, Bischofshofen und St. Johann als Beispiele an. Konkret geht es um die Parkplätze auf der Pernerinsel, den Oberflächenparkplatz auf der Salzberggarage sowie noch nicht erschlossene gebührenpflichtige Kurzparkzonen in der Neustadt.

Pendler blockieren freie Plätze auf Pernerinsel
Das Kernproblem laut dem Bürgermeister: "Pendler treffen sich beispielsweise mit mehreren Fahrzeugen auf der Pernerinsel, weil sie dort gratis parken können, und fahren dann mit einem Auto weiter nach Salzburg." Für Gäste und Kunden gibt es daher keine kurzfristigen Parkmöglichkeiten mehr. Schlecht für das Geschäft. Ausgenommen von der neuen Regelung werden hingegen die 200 kostenlosen Kurzparkzonen in der Stadt - sie bleiben auch künftig gratis bei einer Parkdauer von maximal einer Stunde. Noch heuer will Anzengruber außerdem ein elektronisches und dynamisches Parkleitsystem einführen - in erster Linie auf die Tiefgaragen bezogen. "Damit möchten wir den dauernden Suchverkehr in der Stadt in den Griff bekommen." So erfahren Autofahrer immer aktuell, wo sie noch freie Parkplätze in Hallein finden können. "Es geht uns ganz sicher nicht darum, die Menschen abzukassieren, sondern wir müssen einfach dem wirtschaftlichen Aufschwung gerecht werden." Für Bedienstete plant die Stadt daher auch attraktive Pauschalangebote ab 2017.

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