Brände, Hochwasser

Schwere Unwetter in weiten Teilen Österreichs

Österreich
29.05.2016 09:12

Schwere Unwetter mit Hagel und Starkregen haben weite Teile Österreichs seit Freitagabend fest im Griff. Im Bezirk Amstetten (NÖ) gerieten ein landwirtschaftliches Objekt und ein Baum durch einen Blitz in Brand. Anderswo wurden Keller und Straßen überflutet, es kam auch zu Murenabgängen. Auch Oberösterreich blieb nicht verschont. Der Hagel richtete zudem enorme Schäden in der Landwirtschaft an - besonders in Niederösterreich und im Südburgenland. Die betroffene Fläche beträgt rund 4000 Hektar, der Gesamtschaden in der Landwirtschaft wird seitens der Österreichischen Hagelversicherung auf mindestens 1,2 Millionen Euro geschätzt.

Etwa 250 Feuerwehrleute standen am späten Samstagabend nach einem heftigen Gewitter im Bezirk Amstetten im Einsatz. Laut Feuerwehrsprecher Philipp Gutlederer war kurz vor 21 Uhr eine heftige Gewitterzelle über den Bezirk gezogen. Wenige Minuten später stand ein Wirtschaftsgebäude in Behamberg in Vollbrand.

Höchste Alarmstufe ausgelöst
Höchste Alarmstufe wurde ausgelöst, die Löschtrupps retteten noch zwei Wildgänse aus den Stallungen und schützten das Wohngebäude ebenso wie eine Tischlerwerkstatt vor den Flammen. Brandermittler der Polizei nahmen dem Sprecher zufolge noch in der Nacht die Spurensicherung und Ermittlungen auf. In den Baum in Krottendorf hatte einem Zeugen zufolge ein Blitz eingeschlagen. Ebenfalls am Samstagabend wurden vier Feuerwehren zum Unwettereinsatz im Bereich Aschbach alarmiert. Die Helfer mussten Wasser abpumpen und vermurte Straßen reinigen.

Großeinsatz in OÖ nach sintflutartigen Regenfällen
Auch die Einsatzkräfte in Oberösterreich hatten ab Samstagabend alle Hände voll zu tun. Sintflutartige Regenfälle zogen über das Land, besonders betroffen waren die Bezirke Gmunden, Kirchdorf und der Linzer Raum. Teils wurden ganze Straßenzüge überflutet, es kam auch zu Murenabgängen. Etwa 1500 Helfer waren im Land beschäftigt. In Traun kam es überdies zu einem äußerst brenzligen Einsatz: Ein Autofahrer war in einer Unterführung von den Wassermassen eingeschlossen und saß in seinem Wagen fest. Die Helfer mussten ihn befreien.

Starkregen und Hagel
Vom Hagel hauptsächlich betroffen waren vor allem das Wald- und das Industrieviertel sowie der burgenländische Bezirk Oberwart. In Niederösterreich mache der Schaden etwa 700.000 Euro, im Südburgenland rund 500.000 Euro aus. "Getreide, Mais, Raps, Soja und das Grünland wurden zum Teil schwer geschädigt - alleine in Niederösterreich auf einer Fläche von rund 3000 Hektar", teilte Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, am Samstag mit.

"Das Wasser ist etwa kniehoch gestanden"
Doch nicht nur Hagel, sondern auch starke Regenfälle zeigten im Südburgenland ihre zerstörerische Kraft: Mehrere Straßen mussten wegen Überflutungen gesperrt werden. Zahlreiche Feuerwehren des Bezirks waren seit den Abendstunden im Einsatz. "Bei uns sind seit etwa 21.15 Uhr 132 Feuerwehreinsätze eingegangen", teilte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale Burgenland mit.

Allein die Stadtfeuerwehr Oberwart musste bis Samstagfrüh zu mehr als 70 Einsätzen ausrücken. Parkplätze wie auch zahlreiche Keller und Tiefgaragen standen unter Wasser: "Das Wasser ist etwa kniehoch gestanden. Mehrere Autos sind weggedrückt worden bzw. geschwommen", schilderte Pressesprecher Klaus Eberhardt.

"Um 7.48 Uhr sind wir erneut alarmiert worden. Seither sind wir wieder draußen unterwegs." Auch in den Gemeinden Grafenschachen, Kitzladen, Loipersdorf und Oberschützen waren Samstagfrüh Pumparbeiten im Gange.

Hagelkörner bis zu drei Zentimeter groß
Doch auch in Tirol wüteten am Wochenende heftige Unwetter mit Starkregen sowie auch Hagelgewitter. In Kitzbühel etwa wurde eine 72-jährige Wanderin von Hagelkörnern - diese erreichten eine Größe von bis zu drei Zentimetern - am Kopf getroffen. Die Frau erlitt Rissquetschwunden am Kopf und musste per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Zahlreiche Fahrzeuge wurden vom Hagelschlag zudem teils schwer beschädigt. Keller wie auch Geschäfte standen unter Wasser und mussten ausgepumpt werden.

Tragisch endete darüber hinaus ein Feuerwehreinsatz in Kufstein. Ein 60 Jahre alter Feuerwehrmann erlitt während der Arbeit einen Herzinfarkt. Die Reanimationversuche durch seine Kollegen und den verständigten Notarzt blieb leider erfolglos. Der Mann verstarb noch an Ort und Stelle.

Murenabgänge im Tiroler Sellraintal
Im Sellraintal kam es deshalb zu mehreren Murenabgängen. Ein Erdrutsch verlegte auf einer Länge von 30 Metern die Sellraintalstraße L13 bis zu einen Meter hoch.

Schlamm und Geröll blockierten Straße im Salzburger Pongau
Ein ähnliches Bild bot sich den Helfern auch im Salzburger Pongau. Dort führten kurze, aber heftige Regenfälle ebenfalls zu einem Murenabgang. Schlamm und Geröll blockierten auf einer Breite von rund einem Meter und einer Höhe von ebenfalls einem Meter die Fahrbahn der Wagrainer Bundesstraße war zwischen St. Johann und Wagrain.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele