Hofer gegen VdB

Die Wahl in Salzburg wird spannend

Salzburg
21.05.2016 19:12

Vier Wochen lagen zwischen dem ersten und dem zweiten Wahlgang zur Bundespräsidentenwahl am heutigen Sonntag - und diese Zeit beherrschte landauf und landab in Salzburg nur ein Thema: Grün gegen Blau, Links gegen Rechts, Alexander van der Bellen gegen Norbert Hofer. Im Wirtshaus, in der Warteschlange im Supermarkt, in den sozialen Medien oder an den Tischen der Salzburger wurde hart debattiert, am Ende prügelten sich sogar zwei besonders heißblütige Anhänger der beiden Kandidaten in der Salzburger Innenstadt windelweich.

Kaum ein Wahlkampf lief so hoch emotional ab, die Großparteien SPÖ und ÖVP waren nach dem ersten Wahlgang nur Zuseher, bzw. gaben sie am Ende doch ihre Wahlempfehlung ab. Doch die Menschen im Lande sind mündig genug - und die künftig einzuschlagende Richtung in Österreich wühlt auf: Das zeigen schon rein die abgeholten Wahlkarten. Bis zum Ablauf der Frist am Freitag wurden für den zweiten Wahlgang zur Bundespräsidentenwahl 2016 in Salzburg 49.390 Wahlkarten beantragt. Das entspricht bei mehr als 390.000 wahlberechtigten Wählern rund 12 Prozent aller möglichen abzugebenden Stimmen.

Das größte Interesse gab es mit 14.666 Wahlkarten in der Stadt Salzburg, gefolgt vom Flachgau mit 13.307, dem Pinzgau mit 7581, dem Pongau mit 6783, dem Tennengau mit 4714 und dem Lungau mit 2339 ausgestellten Wahlkarten. Dabei sind die Frauen in der Überzahl: 26.175 Wählerinnen haben eine Wahlkarte beantragt, bei den Männern sind es 23.215. Selbst die erfahrensten Wahlbeobachter trauen sich nach verkorksten Umfragen keine Prognose abzugeben: Wird es der von den Grünen massiv gehypte Wirtschaftsprofessor Alexander van der Bellen oder doch der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer, den bis vor wenigen Monaten in Salzburg kaum jemand kannte.

Politikerweisheit: Nach der Wahl ist vor der Wahl
Fakt ist: Den meisten Zuspruch holte VdB in der Stadt Salzburg, obwohl Hofer in allen 119 Gemeinden ungeschlagen blieb. Jeder zweite im Lungau wählte etwa den FPÖ-Kandidaten. Im Pongau kam Hofer auf 42,7 Prozent, im Pinzgau auf 39,9 Prozent, im Flachgau und im Tennengau auf 37,3 Prozent. Sogar in der SPÖ-dominierten Stadt holte Hofer mit 30,4 Prozent den Wahlsieg, knapp vor van der Bellen mit 28 Prozent. Doch nach der Wahl ist vor der Wahl - wie Politiker gern zitiert werden: Am heutigen Sonntag werden viele mit einem Fragezeichen vor den Augen in der Wahlkabine stehen, ausgeuferte TV-Duelle, Diffamierungen und Schlammschlachten auf allen Kanälen trugen kaum dazu bei, die Performance der beiden zu festigen. Um 17 Uhr schließen die letzten Wahllokale, in der selben Minute werden die ersten Hochrechnungen veröffentlicht. Es wird spannend, nicht nur in Salzburg.

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