Falsche Skizze

Ehemann ausgerastet: Cobra stürmt falsche Wohnung

Österreich
20.05.2016 09:33

Die Cobra hat am Mittwochabend in Klagenfurt bei einem Einsatz gegen einen gewalttätigen Ehemann (29), der auch einen kleinen Buben bei sich hatte, versehentlich die falsche Wohnung gestürmt. Das 26-jährige Opfer hatte bei der Beschreibung der Wohnungstür links mit rechts verwechselt. So brachen die Einsatzkräfte die Wohnung einer anderen Familie mit dem Rammbock auf.

Die Polizei rückte mit Cobra-Unterstützung bei der Wohnung der slowenischen Familie im Klagenfurter Stadtteil St. Ruprecht an. Die 26-jährige Frau hatte den Polizisten sogar eine Skizze gemacht und dort aus Versehen die Nachbarswohnung als ihre eigene markiert. An den Türen gibt es keine Nummern oder Namensschilder. Der Schlüssel der 26-Jährigen passte sogar ins Schloss, er ließ sich allerdings nicht umdrehen. Die Beamten schlossen daraus, dass die Tür von innen verriegelt war, also brachen sie die Tür mit Gewalt auf.

Schock für Familie
In der Wohnung befand sich an Stelle eines mutmaßlichen Gewalttäters eine vierköpfige Familie mit zwei minderjährigen Kindern. "Natürlich haben sie sich erschreckt", sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio am Freitag. Es sei aber schnell erkannt worden, dass man die falsche Wohnung erwischt hatte. Die Familie zeigte Verständnis für den Irrtum, die Polizisten entschuldigten sich. "Heute gibt es noch einmal ein klärendes Gespräch mit dem Stadtpolizeikommando und der Familie." Der Schaden an der Wohnungstür wird ersetzt.

"Man steht unter Druck"
Im konkreten Fall hatte der gewalttätige Ehemann nicht nur seine Frau geschlagen und gewürgt, sondern auch damit gedroht, den dreieinhalbjährigen Sohn, der sich bei ihm befand, umzubringen. Dionisio: "Man steht unter Druck, es muss schnell gehandelt werden, weil vielleicht das Leben eines Kindes in Gefahr ist. Da kann es passieren, dass man einem Irrtum unterliegt."

Kind wohlauf, Täter angezeigt
Der 29-Jährige soll seine 26 Jahre alte Ehefrau geschlagen und gewürgt haben, außerdem hatte er gedroht, sie und den gemeinsamen Sohn umzubringen, falls sie zur Polizei ginge. Die verletzte Frau schlich sich dennoch aus der Wohnung und erstattete Anzeige. Die Cobra-Einsatzkräfte öffneten schließlich die richtige Wohnungstür und fanden das Kind wohlauf. Der Verdächtige folgte den Beamten widerstandslos auf die Polizeiinspektion. Gegen ihn wurden eine Wegweisung und ein Betretungsverbot ausgesprochen, außerdem wird er wegen Körperverletzung und gefährlicher Drohung angezeigt.

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