Keine Strafprozesse

Millionenskandal Skylink: Jetzt war niemand schuld

Österreich
19.05.2016 17:00

Verdachtsmomente gab es ursprünglich in großer Zahl, zumal die Kosten beim Bau des neuen Terminals 3 am Flughafen Wien-Schwechat, damals noch Skylink genannt, von 400 auf 800 Millionen Euro gestiegen waren. Doch nach fast sieben Jahren wurden die Ermittlungen jetzt eingestellt.

Als das Debakel 2009 bekannt wurde, war die Empörung groß. Der Bau des neuen Zusatzterminals geriet zum Skandal. Die Eröffnung verzögerte sich um Jahre, und als die Baukosten von 402 auf 830 Millionen um das Doppelte stiegen, lag der Verdacht nahe, dass hier wohl große Beträge abgezweigt worden sein mussten. Anders schien der Geldschwund kaum erklärbar.

Ermittlungen gegen zahlreiche Verdächtige
Doch es kam alles ganz anders: Schon im November 2014 wurden die Ermittlungen gegen einst führende Flughafen-Manager eingestellt. Gegen 20 Personen ermittelte die Staatsanwaltschaft Korneuburg aber weiter. Dabei handelte es sich um Mitarbeiter von Baufirmen, aber auch aus den Reihen der Bauleitung. Auch der Rechnungshof hatte schließlich in einem Bericht strafrechtlich relevantes Verhalten gebrandmarkt. Als Beispiel für die Planungsprobleme wurde eine Änderung beim Aufbau des Fußbodens genannt, der letztlich Mehrkosten von sieben Millionen Euro verursachte.

Staatsanwaltschaft: Kein strafrechtlich relevantes Verhalten
Doch nun wurden die Ermittlungen wegen Verdachts des Betruges und der Untreue endgültig eingestellt. Wie der Leiter der zuständigen Staatsanwaltschaft Korneuburg, Karl Schober, erklärt, sei kein strafrechtlich relevantes Verhalten gefunden worden. Und das trotz jahrelanger intensiver Ermittlungen. Für die Kostensteigerungen seien wohl aufwendige Umplanungen verantwortlich gewesen. Strafverfahren zum leidigen Thema Skylink wird es also keines geben. Bisher gab es nur ein kleines Skylink-Verfahren, doch dieses endete mit einem Freispruch.

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