krone.at-Talk

Norbert Hofer: “Österreich grenzt nicht an Syrien”

Österreich
11.05.2016 15:22

Die Bundespräsidentenwahl rückt immer näher. Nachdem letzte Woche Alexander Van der Bellen zu Gast war, hat am Mittwoch dessen Stichwahl-Kontrahent Norbert Hofer dem "Krone"-Newsroom einen Besuch abgestattet (siehe Video oben!). Der FPÖ-Kandidat stand Interviewer Gerhard Koller Rede und Antwort und plädierte unter anderem für mehr Sicherheit.

"Österreich grenzt nicht an Syrien, auf dem Weg bis zu uns gibt es eine Reihe sicherer Drittstaaten, in denen Asylverfahren durchgeführt werden müssten." Da dies nicht der Fall sei, müssten die Grenzen ordentlich abgesichert werden, erklärte Hofer.

"Wirtschaftsflüchtlinge nicht in unser Land"
Dem Dubliner Abkommen zufolge müssen Asylverfahren dort durchgeführt werden, wo Migranten auf ihrem Weg zu uns erstmals sicheren Boden betreten. Hofer: "Und das ist nicht in Österreich!" Die Grenzen gehören deshalb so gesichert, dass Wirtschaftsflüchtlinge nicht in unser Land kommen. Diese Menschen kommen zu uns wegen der Mindestsicherung oder nach Deutschland wegen Hartz IV. "Wirtschaftsflüchtlinge können nicht bei uns bleiben", so Hofer.

"Werde bei TTIP standhaft bleiben"
Zum TTIP-Wirtschaftspakt zwischen der EU und den USA meinte Hofer: "Der Druck auf mich, dieses Abkommen zu unterzeichnen, wird extrem hoch werden. Da werden große Konzerne kommen, da werden Staatschefs kommen. Aber ich werde standhaft bleiben und nicht unterschreiben."

Hofer will mehr Geld fürs Bundesheer
Auch das Bundesheer war ein Thema im krone.at-Interview. Dem Heer, dessen Oberbefehlshaber der FPÖ-Politiker im Falle eines Wahlsieges wäre, fehle es an Geld, "weil es über viele Jahre ausgehungert wurde", eine Milliarde Euro zusätzlich sei deshalb nicht genug. Hofer denke eher an eine Summe in der Höhe von 3,5 Milliarden Euro, die einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes entsprechen würde. Um das durchzusetzen, würde er der jeweiligen Regierung gegenüber bei deren Budgetplänen auf diese Summe beharren.

"Könnten auf Neuwahlen zusteuern"
Neuwahlen schließt Hofer nicht aus. "Die könnten durchaus kommen, mir wäre aber lieber, wenn die Regierung gut arbeiten würde." Im Falle von Neuwahlen würde er die stimmenstärkste Partei mit der Regierungsbildung beauftragen, und zwar "egal, welche Partei".

Brisante Rede in Meran
Zuletzt hatte Hofer indirekt für Aufsehen gesorgt, als das brisante Video einer Rede in Meran publik wurde, in der er sich im Februar 2015 für eine Wiedereingliederung Südtirols in den österreichischen Staat stark machte und Österreich als "Schutzmacht Südtirols" bezeichnete. Demgegenüber brach Erfolgsautor Thomas Glavinic in einem "Spiegel"-Interview eine Lanze für den blauen Spitzenkandidaten und bezeichnete die Angst vor der Wahl Hofers zum Staatsoberhaupt als übertrieben.

Van der Bellen: Bei Asylthema "muss mehr passieren"
Bei seinem Gastinterview im "Krone"-Newsroom hatte Van der Bellen klargestellt, dass es im Kampf gegen Gewalt- und Sexualverbrecher "null Toleranz" geben dürfe. Und beim Asylthema müsse nun "mehr passieren".

Hofer im ersten Wahldurchgang mit klarem Vorsprung
Nach dem ersten Wahldurchgang geht Hofer mit großem Vorsprung in die Stichwahl: Er wurde mit 35,05 Prozent Erster, Van der Bellen liegt um fast 14 Prozentpunkte dahinter - mit 21,34 Prozent - auf Platz zwei. Die Bundespräsidentenwahl findet am 22. Mai statt, Briefwähler können schon jetzt ihr Kreuz machen.

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