In Jordanien

Projekt verbessert Leben von Petras Arbeitspferden

Tierecke
10.05.2016 09:57

Das im März 2015 gestartete gemeinsame Hilfsprojekt der "Vier Pfoten", der Princess Alia Foundation (PAF) und der Tourismusbehörde von Petra (PDTRA) für arbeitende Pferde in der berühmten jordanischen Felsenstadt Petra zeigt erste Früchte: Der Gesundheitszustand vieler Tiere hat sich in den letzten Monaten erheblich verbessert, neue Stallungen wurden gebaut und ein Wasserableitungssystem zum Schutz vor Sturzfluten wurde installiert.

Erfahrene Tierärzte der Organisationen "Vier Pfoten" und PAF kommen seit März 2015 regelmäßig nach Petra, um verletzte oder kranke Tiere zu behandeln und lokale Tierärzte zu schulen. Außerdem hat die Tourismusbehörde eine neue Verordnung erlassen, in der sie den Umgang mit Pferden  von nun an streng reglementiert.

Am Montag kamen die jordanische Prinzessin Alia Al Hussein, Gründerin der Princess Alia Foundation, und Heli Dungler, Gründer und Präsident der "Vier Pfoten", gemeinsam nach Petra, um die Tierklinik und die neu gebauten Stallungen zu besichtigen, in denen ab sofort insgesamt 18 geräumige Einzelboxen den Pferden zur Verfügung stehen. "In den Stallungen haben die Pferde einen kühlen Ruheplatz mit Einstreu, frischem Wasser zum Trinken und genügend Futter. Hier können sie sich  erholen und Kraft tanken", sagt Heli Dungler. "Ich freue mich sehr darüber, dass wir gemeinsam mit unseren beiden Partnern in einem ersten Schritt die Bedingungen für die arbeitenden Pferde in Petra durch den Bau von Stallungen, durch medizinische Versorgung und durch eine neue Verordnung verbessern können."

In und um Petra herum arbeiten insgesamt etwa 1.350 Pferde und Esel. Sie befördern jährlich abertausende Touristen auf ihrem Rücken oder in einer Pferdkutsche durch die bekannte Wüstenmetropole, die eine der schönsten Sehenswürdigkeiten des Nahen Ostens ist und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Bisher waren die Lasten, die die Arbeitstiere tragen oder ziehen mussten, viel zu schwer und die Arbeitstage viel zu lang. Etlichen Tieren mangelte es außerdem an Schutz vor der Sonne sowie an regelmäßiger Fütterung, Wasser, Ruheplätzen und an medizinischer Versorgung. Sie litten unter Erschöpfung, Lahmheit, Koliken und falschen Diagnosen.

Die von der Tourismusbehörde Ende März erlassene neue Verordnung "Instruction on organizing horses' and camels' work in the ancient Petra nature reserve" soll von nun an einen besseren Umgang mit den Tieren gewährleisten. "Die Verordnung schreibt den Besitzern vor, dass sie immer Futter und Wasser für die Tiere mitführen müssen", erklärt Dr. Emad Hijazeen von der Tourismusbehörde Petra. "Sie gibt außerdem vor, wie schwer die Last höchstens sein darf, die sie tragen oder ziehen müssen, und sie verbietet den Besitzern, ihre Pferde zum Galoppieren anzutreiben. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Strafe rechnen, die bis zum Entzug der Arbeitserlaubnis führen kann." Von der Tourismusbehörde eingesetzte Ranger und die Tourismuspolizei sollen für die Einhaltung und den Vollzug der Verordnung sorgen.

"Wollen Best Practice-Beispiel sein"
In den kommenden Monaten wollen die "Vier Pfoten" und die Princess Alia Foundation weitere Schulungen für Pferdebesitzer, Hufschmiede und lokale Tierärzte durchführen.  In einem weiteren Schritt sollen die Rechte der Esel gestärkt und ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden. "Unser gemeinsames Ziel ist, ein Best Practice-Beispiel für tierfreundlichen Tourismus in der gesamten Region zu sein", betont Prinzessin Alia Al Hussein.

Maggie Entenfellner brachte Projekt ins Rollen
Für "Krone"-Tierexpertin Maggie Entenfellner ein großer Freudentag, denn sie war es, die einst auf die schlimmen Arbeitsbedingungen der Pferde in Petra aufmerksam machte: "Ich konnte nicht glauben, dass Tiere im Zusammenhang mit einem Weltkulturerbe so schlecht behandelt werden, und jeder wegschaut! Gemeinsam mit den 'Vier Pfoten' nahm ich Kontakt zu Prinzessin Alia auf und freue mich, dass hier so ein großartiges Hilfsprojekt entstanden ist!"

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