Schüsse an Grenze

Slowakei: Schlepper wollte Sperre durchbrechen

Ausland
10.05.2016 08:44

An der slowakisch-ungarischen Grenze ist es am Montag zu Schüssen gekommen. Weil ein Schlepper eine Polizeikontrolle ignorierte und zu einem Manöver ansetzte, schossen Zollbeamten auf die Räder des Autos und wollten so den Fahrer zum Stehenbleiben zwingen. Eine Kugel prallte dabei ins Auto ab und verletzte eine Syrerin. Insgesamt wurden bei dieser Aktion sechs Schlepper mit mindestens elf illegalen Migranten aufgegriffen.

Wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete, habe eine Streife der Finanzpolizei vier mit Migranten besetzte Autos bei Velky Meder an der ungarischen Grenze aufgehalten. Der Fahrer eines der vier Autos habe die Zöllner bedroht, die ihn zum Anhalten aufgefordert hatten. Daraufhin hätten sie mehrere Schüsse auf die Reifen des Fahrzeugs abgegeben. Einer von diesen Schüssen habe aber offensichtlich die Frau im Inneren des Wagens getroffen. Ein Sprecher des Krankenhauses der nahe gelegenen Bezirksstadt Dunajska Streda bestätigte, dass die 26-jährige Syrerin wegen einer Schusswunde operiert worden sei. Man habe ihr ein Projektil aus dem Rücken entfernt.

Fahrzeuglenker wurden Grenzpolizei übergeben
Die als Schlepper verdächtigten Fahrer der vier Autos sowie die in den Fahrzeugen entdeckten Migranten seien an die Grenzpolizei übergeben worden, hieß es. Nach offiziell nicht bestätigten Informationen der Nachrichtenagentur SITA sollen die mindestens elf Migranten aus Syrien und Afghanistan stammen, die vermutlich sechs verhafteten Schlepper hingegen aus Ungarn und Rumänien.

Neue Ausweichrouten wegen Kontrollen in Österreich
Das Innenministerium in Bratislava hatte zuvor bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass - wegen der stärkeren Kontrollen der österreichischen Grenze zu Ungarn - Schlepper und Migranten wohl eine Ausweichroute über die Slowakei und Tschechien nach Deutschland suchen dürften. Die Slowakei selbst nimmt fast keine Flüchtlinge auf.

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