Umstrittene Doku

Arte zeigt russischen “Propagandafilm” nicht

Medien
10.05.2016 08:02

Der Fernsehsender Arte wird den umstrittenen Dokumentarfilm "Der Fall Magnizki" des russischen Regisseurs Andrej Nekrassow nicht zeigen. Weil es "rechtliche Probleme" gebe, werde der Film über den 2009 in russischer Haft gestorbenen Anwalt Sergej Magnitski so nicht ausgestrahlt, teilte eine Arte-Sprecherin am Montag mit.

Die Angehörigen Magnitskis hatten die Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte beklagt. Arte hatte zunächst auf die für 3. Mai geplante Ausstrahlung kurzfristig verzichtet, um die Vorwürfe inhaltlich und rechtlich zu prüfen. Seither protestierten auch Menschenrechtsvertreter und EU-Politiker gegen den Film.

Nekrassow steht im Kreuzfeuer der Kritik, einen Film im Stil von Kremlpropaganda abgeliefert zu haben. Magnitski hatte russischen Beamten vorgeworfen, sich illegal Firmen angeeignet und den Staat um 230 Millionen US-Dollar betrogen zu haben. Die Angehörigen werfen den Behörden vor, Magnitski in Haft zu Tode gefoltert zu haben. Nach Darstellung des Kreml starb der Anwalt an einem Herzinfarkt.

Regisseur Nekrassow untermauert diese Version und spricht von einer "Schmierenkampagne" gegen seinen Film. Der Tod des 37 Jahre alten Magnitski gilt international als Symbol für eine korrupte und in kriminelle Machenschaften verwickelte Polizei in Russland. Der Fall führte unter anderem zu Sanktionen der USA gegen Russen.

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