Trotz Waffenruhe

Syrien: Tote nach Angriff auf Flüchtlingslager

Ausland
06.05.2016 09:21

Trotz vereinbarter Waffenruhe sind bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in einer von Rebellen kontrollierten Region im syrischen Grenzgebiet zur Türkei mindestens 28 Menschen getötet worden. Das teilte am Donnerstag die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Unter den Toten seien demnach auch Frauen und Kinder. Zudem kamen am Freitag nahe Aleppo bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und islamistischen Rebellen mehr als 70 Menschen ums Leben.

Vor heftigen Kämpfen rund um Aleppo waren zuletzt Zehntausende in Richtung türkischer Grenze geflohen. Die Türkei hat ihre Grenze jedoch weitgehend für Bürgerkriegsflüchtlinge geschlossen und lässt nur vereinzelt Menschen ins Land.

Zwei Raketen nahe Camp eingeschlagen
Der Chef der in Aleppo ansässigen und den Rebellen nahestehenden Nachrichtenagentur Shahba, Mamun al-Khatib, machte die syrischen Streitkräfte für die Angriffe auf das Flüchtlingscamp verantwortlich. Zwei Kampfjets der Luftwaffe hätten vier Raketen auf das Lager abgefeuert, sagte Khatib. Zwei Raketen seien nahe dem Camp eingeschlagen und hätten Panik ausgelöst.

Der Angriff ereignete sich in Sarmada, das lediglich rund 30 Kilometer von Aleppo entfernt liegt. Dort gilt seit der Nacht auf Donnerstag eigentlich - wie auch im Rest des Bürgerkriegslandes - eine Waffenruhe. In Aleppo selbst schien die Feuerpause zunächst zu halten.

Angriffe in Al-Kaida-Hochburg
Die Provinz Idlib, in der Sarmada liegt, ist eine Hochburg des Terrornetzwerks Al-Kaida. Sie wird von dem Al-Kaida-Ableger Al-Nusra-Front und verschiedenen verbündeten Rebellengruppen kontrolliert. Die Al-Nusra-Front sowie die Extremistenmiliz Islamischer Staat sind explizit von der Waffenruhe ausgenommen.

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