"Hohes Niveau"

Salzburgs Vieh-Laster: Kontrollen zeigen Wirkung

Tierecke
04.05.2016 11:44

Mit dem Eintritt in die Europäische Union in den 1990er-Jahren nahm die Zahl der internationalen Tiertransporte zu. Grund genug für die Experten, strenger zu kontrollieren. "Am Anfang der Kontrollen waren die Zustände der Tiertransporter wirklich bedenklich", erinnert sich Landesveterinärdirektor Josef Schöchl. "Mittlerweile ist der Standard aber auf einem sehr hohen Niveau."

Auch, weil die genauen Kontrollen ihre Wirkung nicht verfehlten: In regelmäßigen Abständen wurden Schwerpunkt-Razzien durchgeführt. So auch wieder beim Schlachthof in Bergheim, wo jährlich gut 80.000 Kühe und Kälber angeliefert werden und am Montag der bekannte Kälbermarkt stattfand.

33 Lkw beim Kälber-Markt kontrolliert
Tiertransport-Inspektor Manfred Pledl und Polizei-Chef Helmut Naderer nahmen dabei gleich 33 Lastwagen ins Visier. Insgesamt waren darauf 250 Stiere, Kühe und Kälber verladen. Die Beamten überprüften die Einhaltung der Tiertransportbestimmungen, des Kraftfahrrechts sowie der Straßenverkehrsordnung.

"Wir sind auf einem hohen Niveau angekommen"
Positives Fazit: Inspektor Pledl musste lediglich zwei Verwarnungen aussprechen, die Polizei hob drei Strafmandate ein. 22 Alko-Tests verliefen außerdem negativ. Schöchl: "Wir sind mittlerweile auf einem hohen Niveau angekommen!"

Seit 1999 führt Landes-Veterinär Josef Schöchl Kontrollen bei Tier-Transporten in Salzburg durch. Der Standard der Frächter ist heute auf einem sehr zufriedenstellenden Niveau.

"Krone": Herr Dr. Schöchl, der Zustand von Tiertransporten war am Beginn der Kontrollen schlecht?
Josef Schöchl: Ja, als wir 1999 mit den Kontrollen begonnen haben, war der Zustand der internationalen Tiertransporte mehr als bedenklich. Das war am Beginn der EU, wo es mit den grenzüberschreitenden Tiertransporten erst so richtig losgegangen ist. Da hat es viele Mängel gegeben.

"Krone": Was waren die Mängel?
Schöchl: Vorwiegend was die Beladung betrifft, also etwa die Einstreu oder ob es genügend zu trinken gibt. Ob Sicherheitsgitter für die Tiere vorhanden sind und die Deckenhöhe passt. Das waren die Hauptpunkte.

"Krone": Hat sich etwas durch die Kontrollen verbessert?
Schöchl: Ja, sehr sogar. Es gab auch empfindliche Strafen für die Frächter, allein das damit oft verbundenen Ab- und Umladen hat den Transporteuren hohe Kosten verursacht. Aber die Maßnahmen haben ihre Wirkung nicht verfehlt, die Standards der Tiertransporte sind heute wirklich sehr gut.

"Krone": Gab es aktuell Beanstandungen?
Schöchl: Eigentlich nicht. Wir kontrollieren immer beim Kälbermarkt, weil einfach sehr viel Verkehr zu erwarten ist. Beim Kälbermarkt werden die Tiere getauscht, die zur Mast Richtung Steiermark, Oberösterreich oder Tirol verkauft und verladen werden.

"Krone": Wie ist der Standard bei den Salzburger Tier-Transporteuren?
Schöchl: Da hat es immer schon gut gepasst. Es gibt einige Dutzend Frächter die das betrifft, eigentlich aber jeden Landwirt, der Vieh ab und zu verladen muss. Wir bieten hier auch Schulungen an.

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