"Panama Papers"

Zeitung: Nun auch Islands Präsident unter Druck

Ausland
26.04.2016 06:43

Im Zusammenhang mit der Affäre um die "Panama Papers" gerät nun auch der isländische Präsident Olafur Ragnar Grimsson unter Druck. Wie die "Süddeutsche Zeitung" nach eigenen Recherchen zusammen mit Reykjavik Media berichtete, waren die Eltern der First Lady Islands, Dorrit Moussaieff, an einer Briefkastenfirma auf den Britischen Jungferninseln beteiligt.

Demnach besaßen die beiden ein Juweliergeschäft in Großbritannien, das wiederum an der Briefkastenfirma Lasca Finance Limited beteiligt war. Aufgesetzt wurde die Offshore-Firma den Recherchen zufolge von der in Panama-Stadt ansässigen Finanzkanzlei Mossack Fonseca.

Noch am Freitag hatte das isländische Staatsoberhaupt in einem CNN-Interview erklärt, weder er noch seine Frau oder Familie hätten je Offshore-Konten besessen. Auf Anfrage der "SZ" sagte Grimsson nun, seine Frau und er hätten von der Firma nichts gewusst. Der Vater der First Lady sei bereits verstorben, die Mutter habe keine Erinnerung daran.

Der 72-Jährige ist seit 20 Jahren Präsident. Während der Finanzkrise erwarb er sich großes Ansehen, als er seine Unterschrift unter Abkommen zur Schuldentilgung für die Pleitebank Icesave verweigerte und stattdessen Volksabstimmungen ansetzte.

Vorgezogene Parlamentswahlen im Herbst
Zu Neujahr hatte er erklärt, er werde im Juni nicht erneut kandidieren. Nach dem Rücktritt des isländischen Ministerpräsidenten Sigmundur David Gunnlaugsson wegen der Enthüllungen in den Panama-Papieren änderte er jedoch seine Meinung mit der Begründung, Island brauche Stabilität. Der zurückgetretene Regierungschef und zwei seiner Minister hatten Anteile an Offshorefirmen besessen und diese als Mitglieder des Parlaments nicht offengelegt. Im Herbst soll es vorgezogene Parlamentswahlen geben.

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