Tiefblaues Kärnten

Katastrophenwahl für SP und VP

Kärnten
24.04.2016 20:28

Seit der Landtagswahl im Jahr 2013 eilte die Kärntner SPÖ von Sieg zu Sieg. Jede Wahl seither konnte gewonnen werden, gestern gab’s die erste schwere Niederlage, die natürlich Teil des bundespolitischen Desasters der Sozialdemokraten ist. FP-Kandidat Norbert Hofer färbte die politische Landkarte Kärntens tiefblau ein.

Das Kärntner Ergebnis ist gleich mehrfach bemerkenswert: Der getarnte Grüne Alexander Van der Bellen nur auf Platz 4, der schwarze Andreas Khol nur einstellig und damit in ähnlicher Größenordnung wie der unabhängige Richard Lugner, FP-Wahlsieger Norbert Hofer in unserem Land sogar mit einem Ergebnis jenseits der 40 Prozent. Auch Irmgard Griss schnitt in Kärnten stark ab.

Groß die Freude daher beim designierten freiheitlichen Landesobmann Gernot Darmann: "Es freut mich, dass der einzige Schutzherr der Österreicher dieses klare Vertrauen der Bevölkerung erhalten hat." Jetzt gelte es, die klare Österreich-Position von Norbert Hofer für die Stichwahl noch weiter zu präzisieren und zu präsentieren, so Darmann. FP-Klubobmann Christian Leyroutz wurde im Gespräch mit der "Krone" noch deutlicher: "Eine klare Watschen für die Bundes- und Landespolitik und die Willkommenskultur von Roten und Schwarzen."

Für Landeshauptmann Peter Kaiser, der ja auch Landesparteiobmann der Sozialdemokraten ist, war der gestrige Wahlsonntag ein denkbar katastrophaler. LH Kaiser zur "Krone": "Das ist die schlimmste Niederlage, an die ich mich erinnern kann und die ich in meiner politischen Zeit erlebt habe." Für den Parteichef scheint eines klar: "Die Flüchtlingsfrage hat alle anderen Themen, aber wirklich alle anderen, überlagert."

Marion Mitsche ist die Landessprecherin der "Umfragekaiser" von den Grünen, deren Kandidat Van der Bellen wochenlang alle Umfragen dominierte, gestern aber zittern musste. In Kärnten liegt Griss übrigens mit Respektsabstand vor Alexander Van der Bellen. Mitsche: "Egal, wer neben Hofer in die Stichwahl am 22. Mai kommt, er muss Österreich wieder einen und die Lager zusammenführen." Denn mit Norbert Hofer erhalte der Rechtsruck in Österreich "ein Bild, das unser Land nicht brauchen kann."

Für den erkrankten VP-Landesparteiobmann Christian Benger nahm Landesgeschäftsführer Sepp Anichhofer zum schlechten Abschneiden von Andreas Khol Stellung: "Die Wähler haben anders entschieden. Deren große Absicht war es, der derzeitigen Art der Politik eine Absage zu erteilen. Andreas Khol trifft an diesem Wahlergebnis die geringste Schuld, es war die berühmte System-Watsch'n."

Die Wahlbeteiligung in unserem Bundesland kann man mit jener vom 25. April 2010 jedenfalls nicht vergleichen. Damals lag sie in Kärnten bei genau 50 Prozent, aber nur Heinz Fischer war als einziger ernst zu nehmender Kandidat auf dem Stimmzettel zu finden.

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