Fund in Trier

In Bauchlage beerdigtes Römerkind gibt Rätsel auf

Wissenschaft
24.04.2016 08:02

Bei einer Grabung auf einem römischen Friedhof im deutschen Trier haben Archäologen das Skelett eines Kindes entdeckt, das in Bauchlage beerdigt worden war. Die ungewöhnliche Form der Bestattung gibt Rätsel auf: "Dieser Befund harrt noch einer Interpretation", sagte Archäologe Joachim Hupe.

Schon 2010 sei auf dem Nordgräberfeld eine Römerin ausgegraben worden, die ebenfalls bäuchlings beigesetzt worden war. "Diese Form der antiken Bestattung ist in Trier erst in den letzten Jahren erkannt worden", sagte Hupe. Er gehe davon aus, dass sie auf eine lokale Tradition zurückgehe - und nicht "negativ besetzt war". Das Kind sei zwischen sechs und acht Jahre alt gewesen, so die Forscherin.

Neben dem Kindergrab wurden auf einem rund 1500 Quadratmeter großen Areal vier weitere Körpergräber und 15 Brandbestattungen gefunden. Größere Gefäße dienten als Urnen, Krüge und Schalen waren beigelegt. Ein ebenfalls ausgegrabenes Öllämpchen habe "den Toten Licht auf dem Weg ins Jenseits spenden sollen", sagte Stadtarchäologe Hupe.

"Grabungen auf antiken Nekropolen sind immer etwas Besonderes", sagte der Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier, Marcus Reuter. "Hier tritt uns das römische Leben entgegen." Trier zählte in der Antike mit rund 50.000 Einwohnern zu den zehn größten Städten des Römischen Reiches. Der Nordgräberfeld war rund 40 Hektar groß.

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