Vier Pflüge

Großglockner Hochalpenstraße wird geräumt

Kärnten
20.04.2016 16:30

"Ander", "Eisbändiger", "Oskar" und "Joergen" sind seit acht Tagen am Weg, um die Großglockner Hochalpenstraße von den Schneemassen zu befreien…

20 Zentimeter Neuschnee - tiefster Winter herrscht in den Hohen Tauern aber nur noch ganz hoch oben. Dort, wo sich die vier blauen, berühmten Rotationspflüge "System Wallack" wieder durch die Schneemassen arbeiten. "Klappt alles, wird die Bergstraße am letzten April-Wochenende wieder geöffnet", verrät Bergführer Peter Suntinger, der dieser Tage ein kleines Jubiläum feiert: "Ich bin seit 45 Jahren für die Sicherheit bei der Schneeräumung zuständig." Und Suntingers prüfendem Blick entgeht nichts: Direkt am Hauptkamm hat sich eine große Schneewechte gebildet. "Die werden wir wohl absprengen müssen!"

Während sich auf der Südseite die Rotationspflüge bereits bis zum 2504 Meter hoch gelegenen Hochtor durch die Schneemassen gefräst haben, dauert’s auf der Nordseite noch ein wenig.

Meter für Meter arbeitet sich Pflug "Eisbändiger", Baujahr 1954, durchs Weiß. Suntinger: "Die 15 Tonnen schweren Geräte haben zwar schon einige Jahr auf dem Buckel, aber sie gehören einfach zur Glocknerstraße dazu." Immerhin wurden diese Geräte vom Erbauer der Glocknerstraße, Franz Wallack, noch selbst konstruiert.

Und während früher hunderte Mann wochenlang schaufelten, geht’s jetzt - auch dank kräftiger Unterstützung von Pistenbullys - binnen zehn Tagen.

Dennoch kein leichter und vor allem ein lauter Job. Die Rotationsfräsen werden von je drei 6-Zylinder-Dieselmotoren mit je 120 PS angetrieben. Suntinger: "Eigentlich hätte ich auch damit fahren sollen, aber ich habe mich so patschert angestellt, dass es nichts wurde. So konnte ich die Bergführerausbildung machen und am Steuer sitzen weiterhin nur Profis, die alle auch eine Mechanikerausbildung haben. Ideal, wenn einmal etwas reißt oder bricht und ich passe auf, dass nichts passiert."

Zwei bis drei Bergführer beschäftigt die Großglocknerstraßen AG. "Und zum Glück ist in all den Jahren nie etwas Schlimmes geschehen", so Suntinger: "Natürlich gab es Schneerutsche und wir mussten Arbeiter freigraben und kleinere Lawinen warfen auch schon einmal einen Rotationspflug um, aber es gab keine Schwerverletzten und auch keine Toten. Wir arbeiten sehr vorsichtig, aber im hochalpinen Gelände braucht’s auch Glück."

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