Artenvielfalt:

Land stellt 40 “Naturjuwele” unter Schutz

Kärnten
11.04.2016 17:02

Heimische Naturjuwele im Spannungsfeld zwischen Artenschutz und Wirtschaft: Weil in Kärnten 40 neue "Natura 2000"-Gebiete ausgewiesen werden, tobt ein heftiger Interessenskonflikt. Grundbesitzer fürchten wirtschaftliche Nachteile, das Land hat die EU im Nacken. Entschädigungen könnten Kompromisse bringen.

Bergmähwiesen in Ingolsthal, der Kosiak mit dem Karawanken-Mohrenfalter und die geschützten Frauennervlinge (Fische) in heimischen Gewässern: Weil Kärnten bei der Ausweisung von Natura-Gebieten hinterherhinkt und die EU mit saftigen Strafen droht, will das Land jetzt 40 Naturjuwele nachnominieren. "Wir haben eine Verantwortung für Pflanzen, Tiere und deren Lebensräume, um sie vom Aussterben zu schützen", so Michael Johann, Vorsitzender des Umweltausschusses im Kärntner Landtag. Die Zahl der Schutzzonen soll daher auf 73, die geschützte Fläche von 56.970 Hektar auf 74.500 Hektar steigen.

Widerstand kommt von der Land- und Forstwirtschaft sowie der politischen Opposition. Wirtschaftliche und touristische Nachteile werden befürchtet. FP-Obmann Christian Ragger fordert, bei der EU eine Verlängerung der Nominierungsfrist zu beantragen. Das BZÖ will neue Schutzflächen nur dann, wenn sie im Einvernehmen mit Grundbesitzern ausgewiesen werden. Ein "Drüberfahren" über Grundbesitzer ortet das Team Stronach. Kritik kommt auch von der Landwirtschaftskammer Kärnten. Manche Vorkommen werden in Zweifel gezogen. So gebe es "Unschärfen" bei der Feststellung der seltenen Flora und Fauna durch die Literatur und Luftbilder.

Geld für den Artenschutz

Um die Wogen zu glätten, will Naturschutzreferent Rolf Holub im Einvernehmen mit den jeweiligen Grundeigentümern einen Management-Plan für die Schutzgebiete ausarbeiten und Kompromisse erzielen: "Wir wollen niemanden enteignen!" Er stellt Entschädigungszahlungen für die Grundbesitzer in Aussicht. Eine entsprechende Gesetzesnovelle ist in Arbeit.

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