Bei Feuerwerk

Tempelbrand in Südindien fordert mehr als 100 Tote

Ausland
10.04.2016 14:18

Ein Feuerwerk in einem indischen Tempel zum hinduistischen Neujahr in der südindischen Küstenstadt Paravur hat in einer Tragödie geendet: Nach ersten Erkenntnissen löste das illegale Feuerwerk in der Nacht auf Sonntag einen Großbrand in dem Komplex aus, bei dem mehr als 100 Menschen getötet und fast 300 weitere verletzt wurden. Viele erlitten schlimme Brandwunden.

Zu dem Spektakel hatten sich Tausende Familien in dem Puttingdal-Devi-Tempel versammelt. Das Feuer brach gegen 3 Uhr nachts aus. Auf Fernsehaufnahmen sind mehrere heftige Explosionen zu hören, während sich dicke Rauchwolken über dem Gelände ausbreiten. Die Wucht der Detonationen ließ noch in 100 Metern Entfernung die Fensterscheiben zersplittern.

"Wir haben die bestätigte Zahl von 102 Toten, zudem wurden 280 Verletzte in die verschiedenen Krankenhäuser eingeliefert", sagte der Regierungschef des südindischen Bundestaats Kerala, Oommen Chandy. "Nun geht es in erster Linie darum, die Verletzten so gut es geht zu versorgen." Die Zahl der Toten könnte noch steigen, da viele Verletzte schwerste Verbrennungen erlitten hätten.

Rakete fiel auf Dach von Feuerwerksdepot
Auslöser des Unglücks war nach Angaben eines örtlichen Abgeordneten vermutlich eine Feuerwerksrakete, die während eines Wettbewerbs zweier Gruppen auf das Dach eines Gebäudes am Rande des Geländes fiel, in dem die verbliebenen Feuerwerkskörper lagerten. Zum Glück seien zu dem Zeitpunkt bereits drei Viertel des Feuerwerks abgebrannt gewesen, sagte der Abgeordnete N.K. Premachandran zu NDTV: "Sonst hätte es noch viel, viel, viel mehr Opfer gegeben."

Regierungschef Chandy sagte, die Tempelmitarbeiter hätten das Feuerwerk abgehalten, obwohl ihnen von den örtlichen Behörden aus Sorge um die Sicherheit eine Genehmigung verweigert worden war. Anrainer berichteten, sie hätten sich schon früher bei den Behörden über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen bei Feuerwerken beklagt. Die Polizei leitete ein Strafverfahren gegen die Tempelverwaltung ein.

Regierungschef verspricht Entschädigungszahlungen
Ministerpräsident Narendra Modi kündigte einen Besuch am Ort der Tragödie an. Er versprach, die Angehörigen der Toten mit 200.000 Rupien (rund 2600 Euro) zu unterstützen, die Verletzten sollten 50.000 Rupien (rund 650 Euro) erhalten. "Meine Gedanken sind bei den Familien der Toten und ich bete für die Verletzten", schrieb er auf Twitter. Das Unglück sei herzzerreißend und schockierend.

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