Alles smart

Vernetzung der Welt Thema von Konferenz in Wien

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08.04.2016 12:47

Von intelligenter Kleidung über Fahrerassistenzsysteme bis zu "Smart Grids": Die Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche lässt reale und virtuelle Welt zunehmend zu sogenannten cyber-physikalischen Systemen verschmelzen. Wie die wachsende Armada aus Sensoren und Mini-Computern autonom und sicher miteinander kommunizieren soll, ist Thema einer Konferenz in Wien.

"Cyber-physische Systeme werden unseren Alltag völlig verändern", wird Radu Grosu vom Institut für Technische Informatik der Technischen Universität Wien in einer Aussendung zur "CPS Week 2016" zitiert: "Man schätzt, dass bis zum Jahr 2020 auf jeden Menschen ungefähr tausend elektronische Systeme kommen."

Bemerkbar machen sich solche Systeme - also physische Objekte, die über Informations- und Kommunikationssysteme miteinander vernetzt sind und durch Softwareprogramme miteinander kommunizieren - heute bereits als Teil von Fahrerassistenzsystemen in modernen Autos, also etwa in Form von Abstandsmessern oder Einparkhilfen.

Als ein nächster Schritt gilt die Kommunikation von Autos untereinander ("Car-to-Car"), wenn etwa ein Fahrzeug bei einer aufgrund von Sensordaten automatisch eingeleiteten Notbremsung weiter hinten befindliche warnt und diese von selbst die Geschwindigkeit reduzieren. "Die Autos der Zukunft werden sich ganz sicher miteinander unterhalten", erklärte Helmut Leopold vom Austrian Institute of Technology (AIT) einen der Schwerpunkte der Konferenz.

Fehlersuche "immer schwieriger"
Kein Bereich scheint ausgenommen: Von der Energieversorgung - Stichwort "Smart Grids" - über flexible, digitalisierte Produktionssysteme ("Industrie 4.0") bis zur Telemedizin - überall sollen künftig autonome Systeme im Hintergrund helfen, Abläufe effizienter zu gestalten. Um das sichere Funktionieren und die Kommunikation von Milliarden technischen Komponenten untereinander zu gewährleisten, gibt es in der Forschung viel zu tun. Denn die Technik wird laut Leopold "nie fehlerfrei sein", zugleich werde die Fehlersuche in solchen dynamischen, komplexen System "immer schwieriger".

"Notfallbetrieb ohne Vernetzung"
Sicherheit ist denn auch eines der Generalthemen der Konferenz. Neben der Sicherheit vor Spionage, Hackern und Datendiebstahl seien Forscher vermehrt damit beschäftigt, eigentlich vollkommen IT-basierte Systeme so zu gestalten, dass ein "Notfallbetrieb ohne Vernetzung" möglich ist. Am AIT beschäftige man sich etwa auch mit Werkzeugen, die Sensorsysteme beobachten und auffälliges Verhalten - ob einfacher Fehler oder Manipulation von außen - registrieren und melden.

Funktechnik muss sich ändern
Nicht zuletzt stelle sich immer mehr die Frage, auf welcher technischen Basis vernetzte Systeme künftig kommunizieren. Denn "das Internet", wie wir es kennen, wird dafür laut Leopold nicht mehr genügen: "Wir müssen über neue Protokolle nachdenken, 5G (die fünfte Generation des Mobilfunks; Anm.) ist auch für die physikalische Übertragung ein Stichwort, die Funktechnik muss sich ändern bis dahin, aber es gibt auch einen Netzwerkaspekt, also wie route ich Information überhaupt."

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