Strenge Kontrollen

Wien: Neue Kommission prüft muslimische Schulen

Österreich
07.04.2016 16:49

Ein Islam-Skandal um Kindergärten ist genug: An muslimischen Schulen soll ab Mitte April eine Expertenkommission des Bildungsministeriums und des Wiener Stadtschulrats kontrollieren. Dessen Präsident Jürgen Czernohorszky sieht Islam-Unterricht überhaupt an öffentlichen statt an privaten Schulen besser aufgehoben.

"Krone": Herr Czernohorszky, warum eine Kommission für Islam-Schulen und nicht für katholische oder jüdische?
Jürgen Czernohorszky: Wir nehmen die Schulaufsicht ernst und prüfen überall, wo wir Probleme vermuten. Hier gibt es eine starke öffentliche Auseinandersetzung um eine sehr große Gruppe.

"Krone": Islam-Schulen geraten regelmäßig in Verruf. Wäre Religion an öffentlichen Schulen besser aufgehoben?
Czernohorszky: Da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Ich bin ein Verfechter des öffentlichen Schulsystems. Aber das suche ich nicht aus, das regelt das Privatschulgesetz im Bundesrecht. Neue Privatschulen erhalten das Öffentlichkeitsrecht immer nur befristet auf ein Jahr.

"Krone": Ist es in Ordnung, explizit den Islam zu prüfen?
Czernohorszky: Keine Glaubensgemeinschaft sollte ein Problem haben, wenn man genauer hinschaut. Wir arbeiten intensiv mit allen Glaubensgemeinschaften zusammen.

"Krone": Wie werden Islam-Schulen künftig kontrolliert?
Czernohorszky: Wir haben zwei Personen aus der Rechtsabteilung und der Schulaufsicht benannt. Ab Mitte April stellen sie mit Bildungsministerium und Wissenschaftlern sicher, dass Schulbücher angemessen sind, österreichische Lehrpläne und Gesetze eingehalten werden. Ich wünsche mir eine Versachlichung der Debatte und Evidenz statt Schnellschüsse.

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