Wenig Bedarf

Notquartiere für Flüchtlinge kaum noch belegt

Österreich
06.04.2016 14:15

Transitquartiere für Flüchtlinge werden derzeit nicht gebraucht. Die entsprechenden Liegenschaften in den Bundesländern sind überwiegend stillgelegt worden. Sollte der Zustrom aber wieder an Fahrt aufnehmen, steht man parat.

  • In Wien sind derzeit 25 Notquartiere für Flüchtlinge in Betrieb. Sie verfügen über eine maximale Kapazität von rund 6000 Plätzen, wie der Fonds Soziales Wien am Mittwoch berichtete. 4200 davon seien aktuell belegt. Nachdem es sich bei den Notquartieren um temporäre Einrichtungen handelt, werden diese auch laufend geschlossen, wie betont wurde. So seien in den vergangenen Monaten etwa die Dusika-Halle, das sogenannte Blaue Haus am Westbahnhof sowie einige kleinere, von Pfarren organisierte Einrichtungen zugesperrt worden. Gleichzeitig würden ständig kleinere Einrichtungen eröffnet, um die großen Quartiere zu entlasten, wurde versichert.
  • In Niederösterreich besteht derzeit kein Bedarf an Transitquartieren für Flüchtlinge. Ein Notquartier werde derzeit auf "Stand-by" gehalten, hieß es auf Anfrage aus dem Büro von Landesrat Maurice Androsch (SPÖ). Dabei handle es sich um das Caritas-Haus St. Gabriel in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling).
  • Im Burgenland gibt es keinerlei Notquartiere. Jene des Bundes, die im Herbst des Vorjahres in Betrieb waren, seien allesamt geschlossen, so die Auskunft im Büro des zuständigen Landesrats Norbert Darabos (SPÖ).
  • In der Steiermark gibt es nur noch ein einziges Notquartier, das noch Flüchtlinge aufnehmen könnte, und selbst dieses ist seit 31. März auf Stand-by-Status. Die ehemalige Euroshopping-Halle in Graz-Straßgang fasst rund 2000 Menschen, zuletzt war sie vor Weihnachten stark belegt. In den vergangenen drei Monaten ist der Flüchtlingsstrom an der Südgrenze immer geringer geworden.
  • In Kärnten besteht momentan kein Bedarf für Transitquartiere. An drei Standorten wurden zum Höhepunkt des Flüchtlingsandrangs im vergangenen Jahr insgesamt bis zu 1500 Flüchtlinge versorgt. Mit einer Vorlaufzeit von rund 72 Stunden könnte zumindest die Dullnig-Halle in Klagenfurt, die Platz für knapp 1000 Personen bietet, wieder in Betrieb genommen werden.
  • In Oberösterreich sind die Notquartiere teils bereits zurückgefahren worden, die noch bestehenden sind leer. Falls nötig, könne man aber rasch auf die Kapazitäten des Roten Kreuzes zurückgreifen und den Betrieb wieder aufnehmen, so Polizeisprecher David Furtner. Das ursprünglich für rund 900 Personen ausgelegte Postverteilzentrum in Linz wurde auf 200 Plätze zurückgebaut. Auch Asyl-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) betonte, die Exekutive habe ihm zugesagt, dass die Unterkünfte bei Bedarf schnell reaktivierbar seien.
  • Weil der Flüchtlingsstrom nach Deutschland zum Erliegen gekommen ist, gibt es derzeit in Salzburg keine Notquartiere mehr. Die zentrale Notunterkunft für Transitflüchtlinge im Salzburger Stadtteil Liefering in der ehemaligen Asfinag-Autobahnmeisterei wurde am 21. März ruhend gestellt, auch die freiwilligen Helfer sind abgezogen. Das Notquartier kann im Fall einer Zunahme wieder aktiviert werden. Nach Angaben eines Sprechers von Salzburgs Integrations-Landesrätin Martina Berthold (Grüne) befinden sich derzeit 4890 Asylwerber in der Grundversorgung im Bundesland Salzburg, davon 539 unbegleitete Minderjährige.
  • In Kufstein in Tirol sind die aus zwei Holzbauten bestehenden Notquartiere für Transitflüchtlinge derzeit nicht belegt. Schon seit einigen Wochen würden keine Transitflüchtlinge mehr nach Kufstein gebracht, das hänge in erster Linie mit der Schließung der Balkanroute zusammen, sagte Polizeisprecher Manfred Dummer. In den Holzbauten hätten 400 Personen Platz. Sollte sich die Lage ändern, seien die beiden Notquartiere innerhalb kürzester Zeit wieder aktivierbar.
  • Vorarlberg verfügt über ein Flüchtlingsnotquartier, das allerdings bisher noch nie bezogen wurde. Es biete Platz für rund 200 Asylwerber und sei im Bedarfsfall kurzfristig beziehbar, hieß es aus dem Büro des zuständigen Landesrates Erich Schwärzler (ÖVP). Generell setze Vorarlberg auf eine Unterbringung in kleineren, regionalen Einheiten. Derzeit sind in Österreichs westlichstem Bundesland 3820 Flüchtlinge in 558 Quartieren untergebracht.

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