Submarine Cable Map

So verlaufen die Internetkabel am Meeresboden

Web
10.04.2016 09:00

Das auf die Bereitstellung von Kartenmaterial für Telekommunikationsunternehmen spezialisierte US-Unternehmen TeleGeography hat die neueste Version seiner Submarine Cable Map veröffentlicht. Die Karte für das Jahr 2016 zeigt alle 321 derzeit am Grund der Ozeane verlegten Internet-Seekabel sowie jene, die gerade verlegt und in absehbarer Zeit in Betrieb gehen werden.

Die Karte der Internet-Seekabel zeigt anschaulich, wie einzelne Regionen der Welt vernetzt sind. Europa und die USA beispielsweise werden von einer dicken Datenautobahn aus 15 Seekabeln verbunden, eine weitere beliebte Route für Tiefseekabel führt von der US-Westküste über den Pazifik nach Hawaii, Japan und China. Vor allem zwischen Japan und den USA werden dabei viele Daten getauscht: Ende 2014 liefen mehr als 80 Prozent des transpazifischen Datenverkehrs über diese Route.

Ein Blick auf den Verlauf der Seekabel zeigt außerdem, dass reiche Länder ungleich besser ans Internet angebunden sind, als arme. Während sich etwa vor den für ihre florierende Hightech-Industrie bekannten Staaten Japan und Südkorea zahlreiche Internetkabel im Meer befinden, gibt es rund um Afrika ein wesentlich weniger dichtes Netz an Seekabeln.

Ausfälle treffen nicht jedes Land gleich stark
Weil ärmere Länder nicht mit so vielen Seekabeln ans Internet angebunden sind wie Industriestaaten, sind sie auch anfälliger gegenüber Schäden an diesen Kabeln. Dem trägt TeleGeography in der Karte mit der Farbgebung der einzelnen Länder Rechnung.

Je dunkler ein Land eingefärbt ist, desto weniger anfällig ist es gegenüber Seekabel-Ausfällen. Die sehr gut vernetzten USA oder Großbritannien mit seinen vielen Seekabeln können Ausfälle einzelner Kabel so beispielsweise wesentlich besser verkraften als das nicht so gut angebundene Argentinien oder das reiche, aber ebenfalls nur dürftig angebundene Neuseeland.

So ist ein Unterseekabel aufgebaut
Ein interessantes Detail an den Internet-Lebensadern am Meeresgrund: Tatsächlich wird nur ein relativ kleiner Teil im Zentrum eines Tiefseekabels für die Datenübertragung genutzt. Dort verlaufen dünne Glasfasern, über welche die Daten mit enormer Geschwindigkeit übertragen werden. Ummantelt sind diese Glasfasern mit mehreren Schutzschichten.

Direkt über den Glasfasern liegt Silikongel, darüber eine Ummantelung aus Plastik oder Stahl. Diese Ummantelung wird wiederum durch extrastarke Stahldrähte geschützt, die mit weiteren Schutzschichten überzogen werden, auf die dann wieder Schichten aus Stahldrähten und Schutzummantelungen folgen. Die Außenhaut der Kabel besteht aus geteertem Nylon. Wie es aussieht, wenn ein Kabelschiff mit den Seekabeln beladen wird, sehen Sie hier:

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