Gut 75.000 Volksschüler haben österreichweit an einer Standardüberprüfung im Fach Deutsch teilgenommen - jetzt liegt das recht ernüchternde Ergebnis vor: In puncto Lesekompetenz erreichten fast 40 Prozent das Lernziel nicht oder nur teilweise. Eklatant sind die Schwächen insbesondere bei Schülern mit Migrationshintergrund: 62 Prozent bleiben hier hinter den Erwartungen zurück. Die Schlusslichter im Ländervergleich: Wien und Vorarlberg.
Der Test fand im Frühjahr 2015 in den 4. Klassen an allen rund 3000 österreichischen Volksschulen statt. Dabei wurden u.a. die Bereiche Leseverständnis, Rechtschreiben, Hörverstehen und das Verfassen von Texten erfasst. Die Ergebnisse geben Auskunft über die Deutsch-Kompetenz der Schüler.
Im Vergleich zur Ersttestung im Jahr 2010 ist somit zwar eine minimale Verbesserung zu verzeichnen, Anlass zur Freude bieten die Resultate aber nicht:
Die Ergebnisse im Detail
62 Prozent der Schüler erreichen oder übertreffen zwar am Ende der vierten Schulstufe die für Leseverständnis definierten Lernziele, die übrigen Kinder - 25 Prozent erreichen die Standards nur teilweise, 13 Prozent erreichen die Standards - bleiben allerdings hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt also mehr als ein Drittel.
Dabei schneiden Kinder mit Migrationshintergrund im Vergleich schlechter ab: 27 Prozent erreichten das Testziel nicht, 35 Prozent nur teilweise. 39 Prozent konnten die Aufgaben allerdings zufriedenstellend lösen bzw. die Erwartungen übertreffen.
Im Rahmen der Standardüberprüfung mussten die Kinder auch einen Text verfassen. Insgesamt hat dabei nur ein Fünftel die vorgegebenen Bildungsstandards erreicht bzw. übertroffen. 70 Prozent der Kinder haben dagegen im Bereich "sprachliche Richtigkeit" Schwierigkeiten. Die Rechtschreibkenntnisse nahmen dafür im Vergleich zu 2010 leicht zu. Auch das Hören wurde überprüft: 60 Prozent erreichen und drei Prozent übertreffen hier die Standards. Ein Viertel erfüllte die Erwartungen teilweise, etwa jedes zehnte Kind.
Die Länder im Vergleich
Im Schnitt erreichen die Schüler aus dem Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg die meisten Punkte. Im Mittelfeld landen Tirol, Kärnten und die Steiermark. Schlusslicht im Länder-Ranking bilden Wien und Vorarlberg. Allerdings liegen die Durchschnittsergebnisse aller Länder denkbar knapp beieinander.
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