Wels 1967. Die kleine Hanna (Nike Seitz) wächst in einem katholischen Familienverband auf. Das Mantra der Mutter: nur nicht auffallen. Allein - Hanna spürt den Argwohn, der ihr entgegenschlägt. In der Schule. Bei der Sonntagsmesse. Und ein betrunkener Nachbar schimpft sie Judengfrast. Erst da klärt die blinde Großmutter die Kleine über ihre jüdischen Wurzeln auf.
Während das Kind seine Identität am liebsten wie ein Banner vor sich hertragen würde, will Hannas Mutter (Franziska Weisz) die schlafenden Hunde der Vergangenheit nicht wecken. Basierend auf Elisabeth Eschers gleichnamigen und 2010 veröffentlichten Roman spürt Regisseur Andreas Gruber tiefsitzenden Kriegstraumata und verstörenden Ideologien nach - und betont Verlogenheit, Bigotterie und Menschenhass durch seine besonders lapidare Inszenierung. Großartig Hannelore Elsner als Blinde mit wachem Blick nach Innen.
Kinostart: 1. April 2016
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