Nach Wahl

Reutte wird keinesfalls absolut regiert!

Tirol
23.03.2016 15:36

Einen wahren Erdrutschsieg bescherten die Reuttener dem amtierenden Bürgermeister Alois Oberer bei der jüngsten Gemeinderatswahl. Trotz absoluter Mehrheit wird im Außerferner Bezirkshauptort in der kommenden Periode aber alles andere als absolut regiert. Und das gefällt dem Land Tirol ganz und gar nicht.

Mit fast 70 Prozent stellte er seine beiden Herausforderinnen Elisabeth Schuster (VP-nahe Liste) und Barbara Brejla (Grüne) komplett in den Schatten - und auch seine Liste erreichte mit knapp 50 Prozent zehn der 19 zu vergebenden Mandate und damit die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Für den wiedergewählten Bürgermeister Alois Oberer war für die nächsten sechs Jahre also alles angerichtet.

Ein nicht ganz alltägliches Wahlziel

Halt, da war doch was! "Für die Zusammenarbeit wäre es gut, wenn keine Liste die Absolute erreicht", betonte Oberer noch vor der Wahl. "Und jetzt hab ich sie selbst." Für den Ortschef offenbar kein Grund, seine Macht auszunutzen, er setzt weiter auf seinen "Erfolgsfaktor Zusammenarbeit". "Man kann eben nur gut zusammenarbeiten, wenn man alle Kräfte mit einbindet", konkretisiert Oberer.

"Sehe nicht ein, dass wir uns selbst kontrollieren"

Drei Sitze für die Liste Luis, zwei für die Liste Schuster: Den Stimmen nach würden sich die Ausschüsse so zusammensetzen - tun sie auch, aber nur in fünf der sieben Ausschüsse.

Anders sieht es im Überprüfungsausschuss aus. Dort gibt die Bürgermeister-Liste zwei ihrer Sitze freiwillig ab, je einen an die Grünen und die SPÖ, die beide bei der Wahl die drei Mandate verpassten - so viele wären laut Tiroler Gemeindeordnung notwendig, um in Ausschüssen mitarbeiten zu dürfen und ein Stimmrecht zu haben. Und diese Regelung geht BM Oberer gegen den Strich: "Ich sehe nicht ein, dass wir uns selber kontrollieren. Wir haben ja schließlich nichts zu verbergen."

Umweltausschuss geht an die Grünen

Und auch im Umweltausschuss geht man in Reutte andere Wege. Obwohl nur zwei Mandate, geht der Vorsitz an die Grünen - und zwar auch mit Stimmrecht. In den restlichen fünf Ausschüssen dürfen die beiden Kleinstfraktionen weiterhin beratend mitarbeiten.

Rüge vom Land - Oberer zeigt sich unbeeindruckt

Weniger Freude mit dem "Reuttener Modell" hat das Land. Man ließ Oberer wissen, dass man dies nicht tolerieren werde. Was sagt der Ortschef dazu? "Was wollen sie machen? Im Gemeinderat sind wir uns einig"

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