Etwa 30 Quadratmeter groß, Schlafplatz, Feuerstelle, Kaminabzug und Wasserversorgung: Ein Erdbunker im Wiener Prater, der an Verstecke von Vietnamkämpfern erinnert, gibt Rätsel auf. Ein Spaziergänger hat den mit Planen und Laub getarnten Eingang entdeckt. Der Magistrat leitete eine Untersuchung ein.
Es geht um zwei Dinge: Erstens könnten Menschen und Wildtiere in die zwei Meter tiefe Höhle stürzen und sich verletzen. Zweitens liegen im nahen Umfeld Unrat und Chemikalienkanister, die im Naturschutzgebiet nichts verloren haben.
"Solche Bauten sind im Prater natürlich verboten", sagt Georg Patak von der MA 22 (Umweltschutz). Wohnen klarerweise auch. Patak: "Wir haben erst jetzt von der Sache erfahren und gehen dem sofort nach." Eigenartig nur: Der Passant und "Krone"-Leser will schon Ende Februar die MA 22 verständigt haben.
Bislang niemand im Unterschlupf gesichtet
Für Naturwachtchef Tony Rei ist klar: "Den Bunker muss jemand mit Kampfausbildung oder Überlebenstraining angelegt haben. Es sieht so aus, dass dort schon längere Zeit ein oder mehrere Menschen leben." Unklar ist jedoch wer, und zu welchem Zweck dieser Bunker angelegt wurde. Gesichtet wurde im Unterschlupf - etwa zweihundert Meter vom Kanalwächterhausweg entfernt - jedenfalls noch niemand.
Gruselig: Neben dem mysteriösen Versteck wurde ein kleiner Hügel aufgeschüttet und mit Kerzen und Holzkreuz versehen. "Hoffentlich kein Grab", meint Rei. Er fordert ein schnelles Einschreiten der Behörden.
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