4 Islamisten in Haft

Paris: Anschlag in letzter Sekunde vereitelt

Ausland
16.03.2016 18:53

Die französische Polizei hat am Mittwoch womöglich einen neuerlichen Terroranschlag verhindert: Im Großraum Paris wurden vier mutmaßlich radikale Islamisten festgenommen. Wie es aus Polizeikreisen heißt, stehen die drei Männer und eine Frau im dringenden Verdacht, "unmittelbar bevorstehende Anschläge" in der französischen Hauptstadt geplant zu haben. Bereits am Dienstag gab es in der belgischen Hauptstadt Brüssel einen Anti-Terror-Einsatz mit einem Toten und vier Verletzten.

Bei den Festnahmen in Paris und im nördlich angrenzenden Departement Seine-Saint-Denis wurden mehrere Datenträger beschlagnahmt, die nun ausgewertet werden sollen. Weiters wurde Kalaschnikow-Munition gefunden. Die vier Verdächtigen befinden sich derzeit im Sitz des französischen Inlandsgeheimdienstes DGSI im nordwestlich von Paris liegenden Levallois-Perret in Polizeigewahrsam.

Datenträger beschlagnahmt, Nachforschungen erforderlich
Die Islamisten hätten "interessante" Profile, was Nachforschungen erforderlich mache, hieß es aus Polizeikreisen. Frankreichs Staatschef Francois Hollande sagte als Reaktion auf die Festnahmen, die Bedrohungslage in Frankreich sei immer noch sehr ernst: "Nötig ist größte Wachsamkeit."

Ein Verdächtiger im Oktober aus der Haft entlassen
Die vier radikalisierten Verdächtigen sollen bereits seit Tagen wegen eines "möglichen Anschlagsprojekts" von der Polizei überwacht worden sein. Berichten des französischen TV-Senders TF1 zufolge sollen unter den Festgenommenen zwei französische Brüder türkischer Herkunft und ein den Behörden bekannter 28-jähriger Islamist sein.

Dieser wurde bereits 2014 zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er sich in Syrien dem Dschihad anschließen wollte. Der Mann sei jedoch bereits im Oktober 2015 wieder aus der Haft entlassen worden. Nach den Pariser Anschlägen vom 13. November wurde er im Zuge des landesweiten Ausnahmezustands unter Hausarrest gestellt. Wie Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve mitteilte, könnte der 28-Jährige in Verbindung mit IS-Vertretern in Syrien gestanden sein. Bei der verhafteten Frau handelt es sich um seine Freundin.

Ständige Sorge vor weiteren Terroranschlägen
Seit den Terroranschlägen am 13. November des Vorjahres, bei denen schwer bewaffnete Islamisten der Dschihadistenmiliz IS bei Angriffen in Paris und auf das Fußballstadion Stade de France in Saint-Denis 130 Menschen töteten, herrscht in Frankreich ständige Sorge vor weiteren Attacken.

Anti-Terror-Einsatz in Brüssel: Zwei Verdächtige wieder frei
Erst am Dienstag hatte es in Verbindung mit den Pariser Terroranschlägen einen Anti-Terror-Einsatz in Brüssel gegeben. Bei der Operation wurden belgische und französische Polizisten von Unbekannten beschossen. Die Bilanz: Vier Beamte wurden verletzt und ein Verdächtiger getötet.

Am Mittwoch setzten die belgischen Behörden zwei zunächst verhaftete Männer wieder auf freien Fuß. Sie seien von einem Untersuchungsrichter ohne Erhebung einer Anklage freigelassen worden, erklärte die zuständige Staatsanwaltschaft. Nach zwei Flüchtigen wird noch gesucht.

Video: Suche nach Verdächtigen nach Anti-Terror-Einsatz in Brüssel

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