Seit mehr als 20 Jahren gibt es das Gewaltschutzzentrum Steiermark. 30.000 Opfern konnte geholfen werden, nach wie vor sind 91 % der Betroffenen Frauen. Hauptgründe für Gewaltausbrüche: Angelernte Konfliktlösungsmodelle, die aufgrund von Stresssituationen gewalttätig ausgetragen werden. Fachleute helfen den traumatisierten Opfern.
"Jeder, der Hilfe braucht, kann kommen, wir schicken niemanden weg", betont Marina Sorgo, Leiterin des Gewaltschutzzentrums in Graz. "Wir bieten psychosoziale und rechtliche Beratung an. Wir versuchen, mit den Betroffenen Lösungen zu finden." Die entscheiden dann selbst, was sie tun. Vermittelt werden ihnen viele Opfer von der Polizei. "Wir begleiten sie dann etwa zu Gericht oder schreiben für sie Anträge." 4000 entsprechende Anträge wurden seit 1995 verfasst - "und zu 99 Prozent auch bewilligt."
"Herübergeschrieben"
Bevor nun alle im Schredder landeten, wurden steirische Autoren gebeten, zwanzig Opfer-Schilderungen und zwanzig Anträge künstlerisch umzusetzen. Herausgekommen ist "Herübergeschrieben. Unsagbares in Worte gefasst" (Edition Keiper, 161 Seiten, 19,80 €).
Und welchen Wunsch hätte die Leiterin selbst zum Jubiläum? "Dass gerade Berufsgruppen wie Richter, Ärzte, Lehrer oder Kindergärtner, die viel mit Menschen zu tun haben, lernen, die Anzeichen zu erkennen. Sie sollen sich nicht erst berufsbegleitend mit dem Thema ,Gewalt im Nahbereich’ beschäftigen, sondern schon in der Grundausbildung. Dann würde es ganz automatisch dazugehören!"
Alle Informationen über das Gewaltschutzzentrum Steiermark finden Sie hier
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