Zeltstadt im Video

Idomeni: Flüchtlinge nutzen Busse nach Athen nicht

Ausland
13.03.2016 13:15

Im griechischen Grenzort Idomeni harren nach wie vor 12.000 Flüchtlinge aus. Trotz mangelnder Unterkünfte und Versorgung wollen die Menschen nicht abreisen. Sie hoffen darauf, dass sich die Grenze zu Mazedonien doch noch öffnet. Bereitgestellte Busse, mit denen die Migranten zurück nach Athen reisen könnten, blieben ungenutzt, kritisiert Vizekanzler Reinhold Mitterlehner.

Der ÖVP-Chef wirft den Flüchtlingen an der griechisch-mazedonischen Grenze vor, bewusst im Schlamm von Idomeni auszuharren, "um Druck in Richtung Öffnung der Balkanroute zu erzeugen". "Ich glaube, dass mit solchen Bildern bewusst Politik gemacht wird", sagte er im "Krone"-Interview über das Foto eines Neugeborenen im Schlamm.

Das provisorische Lager in Idomeni versinkt unterdessen nach starken Regenfällen in Schlamm und Matsch. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete, dass die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen nun weitere Großzelte errichtet, um die Menschen unterzubringen. Ein auf YouTube veröffentlichtes Drohnen-Video zeigt die Zeltstadt an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien.

Zustände in Lagern "unbeschreiblich schlecht"
Am Freitag wurde bei einem syrischen Flüchtlingskind erstmals die Infektionskrankheit Hepatitis A diagnostiziert. Das Virus wird vornehmlich durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen. Berichte über einen zweiten Fall dementierte das griechische Zentrum für Seuchenbekämpfung und -prävention am Sonntag. Allerdings seien die Zustände im Lager unbeschreiblich schlecht, sagte der Vorsitzende der Organisation, Thanassis Giannopoulos, dem griechischen Fernsehsender Skai. Der nächste Krankheitsfall sei nur eine Frage der Zeit.

Unterdessen wird der Flüchtlings-Rückstau in Griechenland immer größer. 44.000 Migranten halten sich laut Angaben der Regierung in Athen vom Sonntag in Griechenland auf. Aufnahmemöglichkeiten gebe es derzeit für rund 31.000 Menschen. Auf den Inseln warten den Angaben zufolge knapp 9000 Migranten auf die Weiterreise Richtung Festland.

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