"Emotionaler Moment"

Ära zu Ende: Wolff nicht mehr Williams-Teilhaber

Sport
09.03.2016 17:32

Toto Wolff ist nicht mehr Teilhaber am Formel-1-Team Williams. Sechseinhalb Jahre nach seinem Einstieg im Jahr 2009 hat der Wiener seine letzten Anteile am britischen Traditionsrennstall an den US-Investor Brad Hollinger verkauft. Das bestätigte Wolff, als Motorsportchef auch Anteilseigner am Weltmeisterteam Mercedes, am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

"Es ist ein emotionaler Moment für mich", sagte Wolff. "Viel von dem, was ich heute bin, wie ich Dinge in der Formel 1 sehe, bin ich aufgrund der Erfahrungen, die ich bei Williams gemacht habe." Der Österreicher war im November 2009 als reiner Finanzinvestor bei den Engländern eingestiegen. Gegangen ist er als einer der Spitzenmanager der Formel 1 im Jänner 2013 zu Mercedes.

Aus den Silberpfeilen hat Wolff das dominante Team der beiden vergangenen Jahre geformt. Geprägt sei sein Handeln nach wie vor auch von den Schwierigkeiten, die er bei einem unabhängigen Rennstall wie Williams kennengelernt hätte. "Es war ein sehr wichtiger Teil meines Lebens. Aber es war klar, dass ich die Firma an einem bestimmten Punkt verlassen muss." Das war in einem Mehrstufenplan auch mit Mercedes vereinbart.

Nach dem von ihm mitvorbereiteten Börsengang 2011 in Frankfurt hielt Wolff zwischenzeitlich bis zu 20 Prozent der Williams-Aktien. Zuletzt waren es 15 Prozent, von denen Hollinger bereits 2014 ein Drittel erworben hatte. Vergangene Woche machte der hauptsächlich im Gesundheitswesen tätige US-Investor von einer Option auf das restliche Paket Gebrauch.

"Nicht gewusst, ob ich lachen oder weinen soll"
"Ich habe nicht gewusst, ob ich lachen oder weinen soll, obwohl der Schritt geplant war", erklärte Wolff. Der 44-Jährige hatte mitgeholfen, Williams nach einer schwierigen Zeit wieder auf Kurs zu bringen. Einer der Höhepunkte war der Grand-Prix-Sieg von Pastor Maldonado 2012 in Barcelona. In der Vorsaison landete der neunfache Konstrukteursweltmeister mit Mercedes-Antreiben in der Team-WM zum zweiten Mal in Folge auf Rang drei.

"Toto hat wirklich geholfen, das Team zu stabilisieren", lobte Teamchefin Claire Williams. Ihr Vater und Teamgründer Frank Williams hält weiter mehr als 52 Prozent der Firmenanteile, dessen Mitgründer Patrick Head deren neun. Bei Hollinger liegen nun 15 Prozent, mehr als drei Prozent sind in einer Mitarbeiterstiftung. 20 Prozent befinden sich über die Frankfurter Börse im Streubesitz.

Wolffs Anteil war der größte nach jenem der Familie. "Daher war es wichtig, dass er in guten Händen ist", meinte der Ex-Rennfahrer, der bei Williams 2012 zum geschäftsführenden Direktor bestellt wurde. Als solcher wechselte er im Jahr darauf zu Mercedes. Dort hält er 30 Prozent der Teamanteile. Den Konkurrenten Williams sieht Wolff für die Zukunft gerüstet: "Sie sind jetzt klar unter den Topteams der Formel 1." Die neue Saison beginnt am 20. März in Melbourne.

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(Bild: KMM)



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