Nach Kritik

UPC sieht derzeit keine Netz-Überlastung

Web
04.03.2016 07:51

Österreichs größter Kabelnetzbetreiber UPC will sein Netz ausbauen und die Internetgeschwindigkeiten steigern. Dass das Netz derzeit in den Abendstunden überlastet sei, wie medial kolportiert, stellte UPC-Chef Eric Tveter am Donnerstag aber in Abrede. "Mir liegt der Bericht aus dem Callcenter vom Mittwoch vor, die Kundenzufriedenheit ist auf einem akzeptablen Level".

Angefacht hatte die jüngste Debatte über Netzprobleme ZiB-Moderator Armin Wolf via Twitter. UPC hingegen sieht kein flächendeckendes Problem und spricht von Einzelfällen. Auch bei der Telekom-Regulierungsbehörde RTR gibt es aktuell keine Häufung an Beschwerden, wie es dort auf Anfrage hieß.

Überlagernde WLAN-Frequenzen
Oft liege es an den WLAN-Frequenzen der Modems, die sich überlagern und das Internet bremsen, argumentiert UPC und bittet betroffene Nutzer, sich an den Kundenservice zu wenden. Dort wo allerdings Glasfaserverstärkerpunkte, sogenannte Fiber Nodes, im roten Bereich seien, baue man laufend neue Knoten ein. Zur Erklärung: Ein Node ist nur für eine gewisse Zahl an Nutzern und Bandbreite ausgelegt, sind zu viele gleichzeitig online, sinkt die Geschwindigkeit.

Unabhängig davon gibt es seit längerem Geschwindigkeitsprobleme mit Streams von Netflix. Sowohl UPC als auch die Video-on-Demand-Plattform räumen die Störung ein. Tveter erklärte, man arbeite mit Netflix an einer Lösung, verantwortlich sei aber der Videostreaming-Anbieter, der Änderungen vorgenommen habe.

Vor allem aufgrund neuer Videoangebote wie Netflix oder Amazon Prime ist der Datenverkehr im Internet derzeit stark am Steigen. 2015 gab es laut UPC einen Anstieg um 50 Prozent. Der Kabelanbieter reagiert darauf mit einem Sonderinvestitionsprogramm namens "Autostrada", wie Tveter erklärte.

100.000 neue Haushalte ans Netz
Zusätzlich zu den 60 Millionen Euro, die das Unternehmen jährlich in die bestehende Infrastruktur in Österreich investiert, gibt es einen mit 250 Millionen Euro gefüllten Topf. Das Geld soll innerhalb der nächsten fünf Jahre in Österreich und der Schweiz ausgegeben werden, rund zwei Drittel seien für die Schweiz und ein Drittel für Österreich reserviert, so Tveter. Für UPC Österreich und UPC Schweiz gibt es seit 2014 eine gemeinsame Regionalorganisation.

Mit "Autostrada" sollen in Österreich in den nächsten Jahren 100.000 zusätzliche Haushalte an das UPC-Netz angeschlossen werden. Der primäre Fokus liege im Lückenschluss sowie im Erschließen neuer Gebäude. Als Beispiel wird das derzeit größte Wiener Stadtentwicklungsgebiet, die Seestadt Aspern, genannt. Daneben schielt Tveter auf Übernahmen regionaler Netzbetreiber sowie auf Kooperationen mit Gemeinden und Städten.

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