Sieglanger

Asylquartier: Auch “Notlösung” sorgt für Ärger!

Tirol
02.03.2016 10:51

Aus ursprünglich anvisierten 290 mach 70: Die deutliche Reduktion von Asylplätzen im geplanten Flüchtlingsquartier in Innsbruck-Sieglanger erfreut die Gegner. Dass im Camp unbegleitete Minderjährige untergebracht werden sollen, sorgt aber für große Aufregung. Das letzte Wort ist da wohl noch lange nicht gesprochen.

Bis auf den letzten Platz gefüllt war Montag Abend der Pfarrsaal Maria am Gestade. Wie berichtet, haben die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) zum Info-Abend über das geplante Asylquartier unterhalb der Justizanstalt geladen. Alles in allem waren es weit über 500 Bewohner des Stadtteils, die größtenteils ihrem Unmut freien Lauf ließen. "Wir wollen keine weitere Massenunterkunft" oder "Wer schützt unsere Kinder" stand auf Plakaten geschrieben.

66 Einsätze in Innsbrucker Flüchtlingsunterkunft

Bevor es um Zahlen ging, wurde emotional und teils heftig über das Thema Sicherheit debattiert. Stadtpolizeichef Martin Kirchler machte auch keinen Hehl daraus, dass es in Asylunterkünften regelmäßig zu Einsätzen kommt. Konkret seien in Innsbruck seit September 66 verzeichnet worden - knapp über die Hälfte davon in der alten Tennishalle am Paschbergweg. 17 Straftaten seien zur Anzeige gebracht worden. Einmal mehr betonte Kirchler, dass unstrukturierte Massenquartiere aus polizeilicher Sicht äußerst problematisch wären.

Reduktion von 290 auf 70 Asylplätzen

Eineinhalb Stunden dauerte es, bis sich zumindest der Sprecher des Stiftes Wilten - das den Grund gratis zur Verfügung stellt - wagte, über den aktuellen Stand des Projektes zu informieren.

Die Ankündigung, dass die Zahl der Asylplätze von den zunächst geplanten 290 auf 70 reduziert wird, sorgte für großen Applaus. Dass nun aber angedacht wird, im Quartier minderjährige Jugendliche unterzubringen, sorgte nur Sekunden später teils für enorme Aufregung.

Noch keine Verträge unterzeichnet

Für die "IG Sieglanger, Klosteranger und Mentlberg" sind die neuen Pläne nicht akzeptabel. "Familien wären in Ordnung gewesen. Mit Jugendlichen haben wir aber ein Problem", erklärt Sprecher Thomas Mayer.

Fix ist aber ohnehin noch gar nichts. Stift-Sprecher Reinhold Sigl betont, dass noch keine Verträge unterzeichnet wurden. Die TSD müssten jetzt mit konkreten Plänen auf das Stift zukommen. Auch mit der IG werde es noch Gespräche geben.

TSD-Sprecher Georg Mackner: "Von uns aus steht dem Projekt nichts entgegen. Wir brauchen jeden Platz, auch für Jugendliche."

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