"Wir sind anfällig"

Konflikte, Terrorismus: Australien rüstet auf

Ausland
25.02.2016 11:35

Angesichts der Terrorbedrohung und wachsender Spannungen im Südchinesischen Meer will Australien massiv aufrüsten. Die Regierung hat am Donnerstag ein Weißbuch vorgelegt, das über die nächsten zehn Jahre Ausgaben in Höhe von 195 Milliarden Australischen Dollar (rund 126 Milliarden Euro) vorsieht.

"Dieses Weißbuch ist ein Plan, um schlagkräftigere, agilere und einsatzbereitere Verteidigungskräfte zu schaffen, die zur Stelle sein können, wenn unsere Interessen bedroht sind oder unsere Hilfe benötigt wird", sagte Regierungschef Malcolm Turnbull. Australien sei anfällig für Bedrohungen durch Konflikte, Klimawandel, Cyberangriffe, Pandemien und Terrorismus.

Unter anderem sollen zwölf neue U-Boote angeschafft werden, um deren Bau sich auch die deutsche Werft ThyssenKrupp Marine Systems beworben hat. Zudem sollen neue Fregatten und Raketen angeschafft werden, um das Militär umfassend zu modernisieren.

Chinas "Trick" mit den künstlichen Inseln
In Australien wächst offenbar die Sorge, dass Territorialstreitigkeiten im Südchinesischen Meer zwischen mehreren Staaten - darunter vor allem Taiwan, Vietnam und China - auch in bewaffnete Auseinandersetzungen münden könnten. Die chinesische Regierung versucht, ihre Ansprüche auf die zahlreichen kleinen Inseln, Riffe und Atolle durch künstliche Aufschüttung zu untermauern. Auf den neu entstandenen Inseln baut China Hafenanlagen und Landeplätze für Hubschrauber und Kampfjets.

Vor wenigen Tagen vermeldete die US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS), dass derzeit auf den Spratly-Inseln eine Radaranlage mit Bunkern und Hubschrauberlandeplätzen errichtet werde. Mit einer Radaranlage könne China den See- und Luftverkehr in der Straße von Malakka und auf anderen strategisch wichtigen Routen "deutlich besser" beobachten, so die Experten.

Peking: "Wir haben das Recht auf Selbstverteidigung"
Auf einer anderen Inselgruppe sollen Boden-Luft-Raketen stationiert sein. Nach Einschätzung des CSIS wird das "militärische Gleichgewicht" im Südchinesischen Meer durch die Stationierung der Raketen zwar nicht wesentlich verändert, Radaranlagen auf den Spratly-Inseln würden die "operationelle Landschaft" aber stark verändern, so die Experten. Peking bestreitet die Stationierung der Raketen nicht ausdrücklich. China habe das Recht, in dem Gebiet Systeme zur "Selbstverteidigung" aufzubauen, sagte Außenminister Wang Yi.

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